Knuddelfaktor inklusive

Suzuki Swift 1300 DDiS

Der Kleine sieht nicht nicht nur schnuckelig aus, sondern fährt auch recht anständig. Was der Suzuki Swift 1300 DDiS zu bieten hat, zeigt unser Test.

Von Frank Mertens

Wem ein Mini schlicht zu teuer ist, der aber dennoch einen knuffigen Kleinwagen fahren will, der sollte sich den Suzuki Swift anschauen. Der kleine Japaner bietet zwar nicht das gleiche Image wie sein britischer Gegenpart, doch er ist eine ernst zunehmende Alternative für alle die, die zwar aufs Geld achten müssen, aber auch bei einem Kleinwagen keinen Spaßverzicht üben mögen.

75 PS sind ausreichend

Das muss man beim Suzuki Swift auch nicht - und dafür muss man sich noch nicht einmal für die Sportversion mit 125 PS entscheiden. Dafür reichen schon die 75 PS im Swift 1300 DDiS. Gut, man kann jetzt einwenden, dass 75 PS nicht gerade bahnbrechend viel Leistung sind. Doch seien wir ehrlich: Braucht man wirklich mehr? Nein, braucht man nicht. Vor allem dann nicht, wenn die Kraftentfaltung so harmonisch vonstatten geht, wie bei diesem laufruhigen Vierzylinder Common-Rail-Motor.

Der 1,3 Liter-Motor im Swift Foto: AG/Mertens

So stellt der Swift sein maximales Drehmoment von 190 Newtonmeter zwischen 1750 bis 2250 Touren zur Verfügung. Damit kann man recht schaltfaul durch Stadt fahren. Der Antritt ist für den als Fünftürer 1140 Kilogramm schweren Swift durchaus anständig: Für den Sprint von null auf 100 Stundenkilometer benötigt er 13,7 Sekunden, die Spitzengeschwindigkeit erreicht er bei 165 Stundenkilometer.

Seine Qualitäten entfaltet der Swift aber vor allem abseits dieser blanken Zahlen, nämlich bei seinem Fahrverhalten: Es verdient sich Bestnoten: Selbst bei schnell gefahrenen Kurven lässt sich der Kleine nicht aus der Ruhe bringen und liegt satt auf der Straße - und wenn man es doch einmal besonders flott angehen lässt, greift das serienmäßige ESP beherzt ein. Doch soweit sollte es man es erst gar nicht kommen lassen, denn die Physik überlistet man auch nicht mit technischen Helferlein.

Hakeliger Rückwärtsgang

Das Cockpit des Suzuki Swift Foto: Suzuki

Das manuelle Fünfganggetriebe lässt sich gut bedienen, wenngleich sich bei unserem Testwagen der Rückwärtsgang nur leicht hakelig einlegen ließ. Eine wahre Freude bereiten beim Swift aber die Verbrauchswerte. Kombiniert genehmigte er sich 5,1 Liter auf 100 Kilometer. Damit liegt er gerade einmal 0,6 Liter über der Herstellerangabe. In der Stadt zeigt der Bordcomputer 5,8 Liter an, auf der Landstraße waren es 4,3 Liter. Das sind Werte, die sich sehen lassen können. Umso erstaunlicher ist es, dass auf den Diesel nur 4,5 Prozent der Verkäufe entfallen. Mit fast 80 Prozent entscheiden sich die meisten Kunden für den 1.3 Liter Einstiegsbenziner mit 92 PS.

Das mag am Preis liegen: Während der Swift mit Ottomotor als Dreitürer bei 12.700 Euro beginnt, sind es beim Diesel 14.300 Euro. Der von uns getestete Swift in der Ausstattungsvariante Comfort steht als Fünftürer mit 16.400 Euro in der Preisliste.

Der Swift von Suzuki Foto: AG/Mertens

Zugegeben, das ist nicht gerade wenig. Doch dafür bekommt man einen durchaus überzeugenden und insbesondere knuffig ausschauenden Kleinwagen. Im Innenraum machen die Materialien einen wertigen Eindruck. Die Instrumente sind übersichtlich gestaltet und intuitiv zu bedienen. Wenn es denn etwas gibt, was stört, dann sind es die arg straff gepolsterten Sitze, die leider auch über keine Einstellmöglichkeit für die Lordose verfügt, nicht einmal optional.

Gutes Platzangebot

Der Kofferraum des Suzuki Swift bietet 201 Liter Platz Foto: AG/Mertens

Das Platzangebot im Swift ist tadellos. Vorne finden selbst zwei großgewachsene Fahrer bequem Platz und im Fond können auch zwei Passagiere jenseits der 1,80 Meter selbst längere Fahrten ohne Qualen überstehen. Als Fünfsitzer, als den Suzuki den Swift anpreist, taugt der Kleine indes nicht. Zumindest dann nicht, wenn hinten Erwachsene sitzen

Das Heck vom Swift Foto: AG/Mertens

Wer viel Platz im Kofferraum benötigt, der wird indes enttäuscht. Der Swift bringt es gerade einmal bei gerader Lehne auf 201 Liter. Das ist im Vergleich mit einem VW Polo (280 Liter) oder einem Skoda Fabia (300 Liter) wenig, aber deutlich mehr als in einem Mini (160 Liter). Und für den Premiumkleinwagen der Münchner muss zudem deutlich tiefer in die Tasche greifen. Sein Image lässt sich Mini halt teuer bezahlen.

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