Skoda Kamiq: Überzeugt, auch als Dreizylinder

Skoda Kamiq: Überzeugt, auch als Dreizylinder
Der Skoda Kamiq 1.0 TSI fährt mit einem Dreizylinder mit 110 PS Leistung vor. © Skoda

Er sieht gut aus, ist kompakt – und auch als Dreizylinder zu empfehlen. Die Rede ist vom Skoda Kamiq 1.0 TSI, dem kompakten SUV der VW-Tochter.

Klar, es gibt nach wie vor Kundinnen und Kunden, die sich mit einem Dreizylinder nicht anfreunden können. Ihnen ist er zu unkultiviert, er klingt für sie bei abrupter Beschleunigung leicht überfordert. Für dieses Klientel bietet Skoda den Kamiq auch als Vierzylinder an. Für den 1.5 TSI mit 150 PS ruft die VW-Tochter dann aber mindestens 31.060 Euro auf.

Doch braucht es unbedingt einen Vierzylinder? Nein, nicht wirklich. Der von uns getestete Dreizylinder mit einer Leistung von 110 PS hinterlässt einen stimmigen Eindruck. Von Unkultiviertheit kann bei ihm nicht wirklich die Rede sein.

Motor kein Leisetreter

Okay, beim kräftigen Tritt aufs Gaspedal ist der Motor merklich wahrnehmbar. Leise geht anders. Doch störend ist es nicht – und dafür werden für unseren Testwagen in der sportlichen Ausstattungsvariante „Monte Carlo“ auch „nur“ 28.810 Euro aufgerufen, locker 2250 Euro weniger als bei Kamiq als Vierzylinder.

Dieses gesparte Geld kann man dann lieber in zusätzliche Ausstattung stecken, die das Fahren in diesem mit einer Länge von 4,24 kompakten SUV noch angenehmer machen. Das Kofferraumvolumen liegt bei mindestens 400 Litern. Maximal stehen 1395 Liter zur Verfügung.

Zur Ausstattungsvariante Monte Carlo gehören auch gut geformte Sportsitze. Foto: Skoda

Zu den Nettigkeiten unseres Testwagen gehörten dann beispielsweise die Austattungspaket „Licht und Sicht“ (710 Euro), Komfort (990 Euro) und „Business und Reise“ (3150 Euro). Zum letztgenannten Paket gehören beispielsweise das Navigationsgerät, ein Digitaldisplay, eine kamerabasierte Verkehrszeichenerkennung, Sprachsteuerung und beispielsweise der Travel Assist und der proaktive Insassenschutz zum Ausstattungsumfang. So unterwegs vermisst man nicht wirklich etwas. Dann liegt der Preis für dem Kamiq allerdings auch bei fast 36.000 Euro.

Gute Verarbeitungsqualität

Wer so viel Geld ausgibt, der hat indes dann auch keinen Grund zu klagen. Der Innenraum empfängt einen in der von Skoda gewohnt guten Verarbeitungsqualität. Fahrer und Beifahrer haben ausreichend Platz – und im Fond können auch zwei mittelgroße Erwachsene bequem sitzen. Natürlich gibt es auch dank der gewählten Pakete eine induktive Ladeschale fürs Handy und der 9,2 Zoll große Touchscreen bietet eine gestochen scharfe Darstellung. Auch die Sprachsteuerung macht meist auf Anhieb das, was die Fahrerin oder der Fahrer von ihr verlangt. Das kann man nicht von jedem Sprachassistenten sagen. AppleCarPlay und AndroidAuto sind natürlich auch an Bord.

Wenig zu mäkeln gibt es auch an den Fahreigenschaften des Kamiq, der bei uns mit einem Sportfahrwerk (Aufpreis 500 Euro) unterwegs war. Neben der Tieferlegung merkt man das auch in einer strafferen Auslegung – ein Umstand, den man auf den schlechten Berliner Straßen deutlich merkt.

10 Sekunden bis Tempo 100

Schriftzug statt Logo: Skoda steht breit auf der Heckklappe. Foto: Skoda

Mit seinen 110 PS ist der Kamiq zwar kein Ausbund an Sportlichkeit, aber seine Leistung reicht aus. Zehn Sekunden vergehen in Kombination mit dem gut abgestimmten manuellen Sechsgang-Handschalter (optional ist auch ein 7-Gang DSG im Angebot) bis Tempo 100 und die Höchstgeschwindigkeit ist bei 198 km/h erreicht. Das maximale Drehmoment von 200 Nm sorgt für ein ausreichend kraftvollen Antritt. Wer gern auch einmal flotter in die Kurven geht, kein Problem. Mit seinem Radstand von 2,65 Metern liegt der Kamiq satt auf der Straße. Dank einer direkt ansprechenden Lenkung lässt er sich entsprechend gut durch die Kurven manövrieren. Das alles ist stimmig – und hinterlässt bei den Testfahrten einen guten Eindruck. Und der Verbrauch? Der wird laut Verbrauchszyklus mit 5,6 Litern angegeben. In der Praxis wurde dieser Wert aber nicht erreicht; der Bordcomputer zeigte 6,4 Liter an.

In der Ausstattungsvariante „Monte Carlo“ sieht der Kamiq zudem mit seinen 18 Zoll großen Leichtmetallfelgen und seinem Panoramaglas schick aus. Vor allem aber lässt er sich mit seiner überschaubaren Länge auch in der Stadt gut bewegen. Das Einparken geht – auch dank der Rückfahrkamera – problemlos vonstatten. Das lernt schnell zu schätzen. Der Kamiq ist, wenn man ihn denn mit einigen Nettigkeiten fahren will, zwar kein günstiges Auto. Aber eines, was einen komfortabel mit ausreichend Fahrspaß ans Ziel bringt – auch als Dreizylinder.

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