Auf 4,38 Metern bietet der Seat Ateca alles für die Familie. Mit dem Facelift kommen Digital-Display und ein neues Infotainment-Sysrem.
Ein besonders feuriger Spanier ist der Seat Ateca sicherlich nicht. Das Kompakt-SUV wartet vielmehr mit fast schon preußischen Tugenden auf, mit fairem Preis-Leistungs-Verhältnis und guter Praxistauglichkeit. Das kürzlich erfolgte Facelift ergänzt den angenehmen Charakter um ein paar Feinheiten, kann aber an einer kleinen Effizienz-Schwäche nichts ändern.
Das SUV-Angebot des VW-Konzerns ist mittlerweile reichlich. Der Ateca fällt in die Klasse der kompakten Crossover und steht in enger verwandtschaftlicher Beziehung zum VW Tiguan. Der ist beim letzten Modellwechsel stark gewachsen, so dass unter ihm Platz ist für kleinere Kompakt-SUV wie VW T-Roc, Skoda Karoq und eben den Seat Ateca. Auf 4,38 Metern Länge bietet der Spanier ein familientaugliches Angebot für bis zu fünf Passagiere und bis zu 575 Liter praktisch geschnittenes Gepäckfach. Das reicht sowohl für den Alltag einer vierköpfigen Familie als auch für die Urlaubsfahrt, notfalls eben mit Dachbox.
Beim Beladen helfen die serienmäßige Durchreiche in der Rücksitzlehne und die Fernentriegelung. Weil die Ladekante relativ hoch liegt, kann das Bestücken mit schwerem Gepäck aber anstrengen. Keine Extra-Punkte sammelt der Seat bei der Variabilität: So lässt sich weder die Rückbank verschieben, noch kann die Neigung der Fond-Lehnen verstellt werden.
Layout-Varianten im Digital-Display
Wer den recht breiten Schweller überwunden hat, sitzt hoch und bequem. Nur der Blick nach schräg hingen endet an der breiten D-Säule. Wer hingegen nach vorne schaut, blickt auf das schicke digitale Zentralinstrument, das per Knopfdruck den Anzeigemodus wechselt und für jeden Geschmack das passende Layout bieten dürfte. Das Display hinterm Lenkrad zählt genau wie das Infotainment-System zu den Neuerungen im Zuge des Facelifts. Die Bedienung gelingt wie bei den anderen Konzernmodellen nach kurzer Eingewöhnung gut, weiterhin nicht komplett überzeugen können jedoch die Lautstärkenreglung per Wischbewegung und die Klimaeinstellung über die grafische Menü-Ebene. Beides ist fummelig und benötigt mehr Aufmerksamkeit als eine Bedienung über haptische Regler.
Komfort war auch bei der Fahrwerksabstimmung nicht Priorität. Vor allem bei geringem Tempo gibt sich das SUV auf nicht komplett glatten Oberflächen etwas steifbeinig. Erst bei Reisegeschwindigkeit arbeitet die Feder-Dämpfer-Kombination wirklich geschmeidig. Angemessen wirkt die straffe Grundabstimmung bei kurvigen Partien, wobei der hochbauende Fünftürer alles andere als ein echter Sportwagen ist.
Zügige Fahrt trotz übersichtlicher 150 PS
Das weiß auch der 1,5-Liter-Turbobenziner im Testwagen, der in Kombination mit dem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe zügig und willig auf Beschleunigungswünsche anspricht, bei deren Umsetzung aber auch nur übersichtliche 150 PS und 250 Nm zur Verfügung hat. Dabei entwickelt er bei höheren Touren ein leichtes Dröhnen, bleibt ansonsten aber akustisch angenehm zurückhaltend.
Den Herstellerwert von 6,2 Litern übertrifft der Ateca im Alltag um 1,5 Liter. Das lässt sich möglicherweise besser verschmerzen, wenn man in die Preisliste schaut. Die startet bei 24.450 Euro für die 110 PS starke Basisvariante, die schon eine ordentliche Ausstattung mitbringt. Wer den stärkeren Benziner will, rutscht automatisch eine Ausstattungslinie höher, ist mit 29.660 Euro dabei und erhält dafür ein wirklich gut bestücktes Auto mit Klimaautomatik, 17-Zoll-Felgen und Parkpiepsern. Viele Wünsche bleiben da nicht mehr offen. Mit der komfortableren Automatik anstelle der Sechs-Gang-Handschaltung steigt der Preis auf 31.460 Euro. Ein faires Gesamtpaket. Vor allem, da auch weitere Einzelextras und Pakete vergleichsweise vernünftig eingepreist sind. (SP-X)