Renault Twingo: Rückkehr zu den Wurzeln

Spezielles Angebot bis 31. Januar 2012

Renault Twingo: Rückkehr zu den Wurzeln
Der überarbeitete Renault Twingo startet in Deutschland am 13. Januar © Renault/Mainx

Der Renault Twingo erhält wieder ein knuffiges Erscheinungsbild. Doch nicht nur wegen runder Leuchten lässt der Kleinwagen aus Frankreich seine Besitzer strahlen.

Von Thomas Flehmer

Bobby McFerrin wird reaktiviert. Der Gesangskünstler aus den USA schließt beim erneuerten Renault Twingo den Kreis. "Don’t worry, be happy" ist auch bei der zweiten Phase der zweiten Generation des Kleinwagens zum Start ab dem 13. Januar 2012 das Motto. Mit dem Song, der bereits 1993 den Start der ersten Generation begleitete, schließt sich für den Twingo auch wieder ein Kreis.

Renault Twingo wird wieder femininer

Denn mit der erneuerten Frontpartie, die die neue Designsprache der Franzosen einleitet, kehrt auch die Knuffigkeit des kleinsten Renault zurück, der zum Marktstart im vergangenen Jahrhundert besonders mit seinen abgerundeten Scheinwerfern begeistert hatte. Diesen Part übernehmen nun die runden Nebelscheinwerfer, die unterhalb der Scheinwerfer platziert wurden, nachdem die 2007 auf dem Markt erschienende zweite Generation doch eher sachlich nüchtern wirkte.

"Wir wollten wieder deutlich femininer werden, denn rund 70 Prozent der Twingo-Kunden sind Frauen", sagt Renault-Produktmanager Marc Osseux. Neben der Anspielung auf die erste Generation wurde der typische Renault-Rhombus ebenso vergrößert wie die Lufteinlässe des Kühlergrills. "Dadurch wirkt der Twingo pfiffiger und gefälliger", sagt Chef-Designer Laurens van den Acker. Dazu gehören auch neue – auf die weibliche Kundschaft zugeschnittene – Karosseriefarben sowie die Möglichkeiten der Individualisierungen des Autos.

Gewöhnungsbedürftige Heckleuchten des Renault Twingo

Die geteilten Rückleuchten des Renault Twingo sind gewöhnungsbedürftig Renault/Mainx

Was an der Front durchaus gelungen ist, wirkt sich am Heck etwas gewöhnungsbedürftiger aus. Hier wurden die Rückleuchten geteilt, die einerseits an der Seite, aber auch in die Heckklappe integriert wurden. Sicherlich ist das Geschmackssache, Vivienne Westwood hat ja im Modegeschäft mit dem Mut zur Lücke auch Erfolg. Die Heckklappe selbst wurde zudem stärker gewölbt, sodass trotz identischer Breite ein potenterer Auftritt im Gegensatz zum ersten Modell der zweiten Generation garantiert wird.

Auch der Innenraum des 3,69 Meter langen Franzosen weiß zu gefallen. Die Materialien wurden wertiger gestaltet, die Drehschalter an der Mittelkonsole verändert, die Oberflächen ziert zwar Plaste, die allerdings nicht billig wirkt. Weiterhin sind Geschwindigkeitsmesser und Bordcomputer mittig oberhalb des Armaturenbretts platziert, einen auf der Lenksäulenverkleidung platzierten Drehzahlmesser gibt es nur in der sportlichen Gordini-Version.

Teurer Diesel des Renault Twingo

Auch die Farben des Renault Twingo sprechen vornehmlich die weibliche Kundschaft an AG/Flehmer

Ab der zweiten Ausstattungslinie "Liberty" lässt ein elektrisches Faltdach Licht, Luft und Sonne in den Innenraum rauschen, auch hier kehrt der Hersteller zu den Wurzeln zurück. Optional gibt es für 800 Euro ein ebenso elektrisch betriebenes Panorama-Glasdach. Pfiffig in diesem Segment sind die beiden Rücksitze, die sich um 22 Zentimeter in der Längsrichtung verschieben lassen und so das Kofferraumvolumen zwischen 165 und 959 Litern variieren.

Bei den Motoren gehen weiterhin die alten Bekannten zu Werke. Der 1.5 dCi soll dabei nur 3,4 Liter verbrauchen, was einem CO2-Ausstoß von 90 Gramm pro Kilometer entspricht. Das 63 kW/86 PS starke Aggregat mit einem Drehmoment von 200 Newtonmetern bei 1750 Umdrehungen bringt den 1055 Kilogramm leichten Twingo für einen Kleinwagen schnell auf Touren. 11,2 Sekunden für den Sprint auf 100 km/h sind ein guter Wert für einen Kleinwagen. Dank eines guten Fahrwerks können so auch Serpentinen sportlich angegangen werden, solange der Beifahrer mitspielt - und der Geldbeutel: Denn den Selbstzünder gibt es nur in der höchsten Ausstattungsvariante "Dynamique" ab 15.500 Euro.

Viel Fahrspaß im Renault Twingo Gordini

Knuffig ist auch der Innenraum des Renault Twingo Renault/Mainx

Denn spätestens nach der ersten Kurve greift dieser automatisch an den Haltegriff oberhalb der Tür – leider aber ins Leere. Da auch die Rückenlehne bei dieser Fahrweise nicht ganz den nötigen Seitenhalt gewährt, ist eine Annäherung an den Fahrer garantiert. Natürlich kann hier die fahrende Frau auch ein wenig dazu beitragen, die eventuell zerrüttete Beziehung zu kitten.

In der Gordini-Version, die den 1.3 TCe 100 unter der Motorhaube zu sitzen hat, sieht das aufgrund der sportlicheren Sitze mit Seitenwangen anders aus. Hier dauert es nur 9,8 Sekunden, ehe der dreistellige km/h-Bereich mit 75 kW/102 PS befahren wird. Der - ebenso wie seine Kollegen leider nur mit fünf Gängen ausgestattete Rallye-Verschnitt mausert sich zum sportlichen Stadtflitzer, dem aber – wie beim Diesel – bei Tempo 185 km/h die Grenzen aufgezeigt werden. 5,7 Liter gibt Renault beim Verbrauch an. Bah, der Gordini macht Freude, besonders beim Herunterdrücken des Gaspedals, soweit es die Landstraße und Kurvenhatz zulässt, der Verbrauch wird sich im Alltag sicherlich erhöhen.

Einstiegspreis des Renault Twingo bleibt identisch

Bis zum 31. Januar gibt es ein spezielles Angebot für den Renault Twingo Renault/Mainx

Volumenmotor aber wird der 1.2 mit 75 PS sein, der bei den ersten Testfahrten von dem französischen Unternehmen allerdings nicht zur Verfügung gestellt wurde. Für 200 Euro Aufpreis gibt es sogar eine sparsame Eco-Drive Version, die sich mit 4,5 Litern Super begnügt. Sicherlich reicht diese Version für die Bedürfnisse für gut drei Viertel aller Kunden, wir hätten gerne Informationen geliefert.

Mit 9990 Euro bleibt der Einstiegspreis identisch, dafür ist der Twingo besser ausgestattet. Seitenairbags, Nebelscheinwerfer, Bordcomputer, elektrische Fensterheber, Tempomat und Servolenkung sind von nun an serienmäßig an Bord. Bis zum 31. Januar bietet Renault den Twingo sogar noch für einen Tausender weniger an – und dann sind noch Klimaanlage und Radio an Bord. Da leistete man sich für 300 Euro noch das ESP und schiebt zugleich mit dem ersten Gang den größten Hit von Bobby McFerrin in den CD-Schacht oder die USB-Schnittstelle.

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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