Peugeot 208: Sparen mit Spaßfaktor

Kleiner und leichter

Peugeot 208: Sparen mit Spaßfaktor
Neue Modelle sollen bei Peugeot für Aufschwung sorgen © AG/Flehmer

Ein Frauenversteher soll der neue Peugeot 208 bei einer angepeilten Frauenquote über 70 Prozent sein. Im Fahrbericht zeigte der kleine Franzose, dass er auch als Sparmobil Männern Freude bereiten kann.

Von Thomas Flehmer

Klein- und Kleinstwagen sollen zumeist das weibliche Geschlecht beeindrucken. Fast jeder Hersteller gibt sich Mühe, die kleinen Vertreter auf schick zu designen, damit die Zielgruppe auch ja angelockt wird. Peugeot hat den neuen 208 mit einer solchen Eleganz gezeichnet, dass die angepeilte Frauenquote von über 70 Prozent gut verfehlt werden kann – denn auch das männliche Geschlecht kann sich angesprochen fühlen.

Peugeot 208 mit elegantem Design

Die neue Designsprache verleiht nämlich auch dem kleinen 208 einen Schuss mehr Eleganz, die dem 207 eher abging. Das neue Löwenlogo mit dem Peugeot-Schriftzug am kleiner gestalteten Kühlergrill und die schön geformte Motorhaube mit den lang gezogenen Scheinwerfern ergeben eine harmonische Einheit.

Sieben Zentimeter ist der 208 im Vergleich mit seinem Vorgänger und gegen den Trend geschrumpft, hat dabei bis zu 170 Kilogramm Gewicht verloren, was dem Polo-Konkurrenten aus Frankreich gut steht. Dabei hat er im Innenraum sogar noch an Platz gewonnen. Gemeinsam mit einem neu gestalteten Cockpit können sich Fahrer und Beifahrer äußerst wohl fühlen. Die Sitze schaffen den Spagat zwischen Komfort und Kontur. Sie bieten Halt, es lässt sich aber zugleich sehr bequem sitzen.

Kaum Kopffreiheit im Fond des Peugeot 208

Dagegen sollten die Personen im Fond nicht allzu groß sein. Bereits mit einer Kürze unter 1,80 Metern kommt eine Berührung des Kopfes mit dem Dach zustande, dagegen ist an der Beinfreiheit überhaupt nichts auszusetzen. Das Kofferraumvolumen wuchs um 15 Liter auf nunmehr 285 Liter. Umgeklappt sind es 1076 Liter – völlig ausreichend für den kleinen Vertreter.

Verzichten müssen Kinder und Erwachsene auf einen CD-Player, den der sieben Zoll große Touchscreen nicht mehr aufnehmen konnte. Dafür gibt es für gerade mal 490 Euro ein sehr gut funktionierendes Navi, das den Weg zuverlässig weist – in vergangenen Zeiten nicht unbedingt eine Stärke der französischen Hersteller. Verbunden mit dem Internet zeigt der Touchscreen via App auch die günstigsten Tankstellen im Umkreis.

In 9,8 Sekunden erreicht der Peugeot 208 Tempo 100

Diese brauchen mit dem e-HDi FAP 115 Stopp und Start nur selten angesteuert werden. Peugeot verspricht einen kombinierten Verbrauch von 3,8 Litern, was einem CO2-Ausstoß von 99 Gramm pro Kilometer entspricht. Während die angegebenen 4,6 Liter in der Stadt auch in dem zweiwöchigen Testzeitraum eingehalten werden konnten, benötigte der Peugeot 208 auf der Autobahn 6,2 statt 3,4 Liter.

Die Differenz soll aber nicht verwundern. Denn trotz der Sparmaßnahmen wie das fast unbemerkt funktionierende Stopp-Start-System oder eine sehr leichtgängige Lenkung, die aber nicht schwammig ist, teilt der kleine Löwe auch reichlich Fahrspaß aus. 9,7 Sekunden benötigt der 1268 Kilogramm leichte 208 für den Sprint in den dreistelligen km/h-Bereich.

Peugeot 208 bis zu 190 km/h schnell

Das Cockpit des Peugeot 208 Peugeot

Bis zu 190 km/h ist er schnell. Auf der Autobahn waren die 170 km/h gut zu erreichen, danach wurde es zäh. Aber dafür ist die Sparversion auch nicht geschaffen. 170 km/h reichen aber für den Kleinwagen völlig aus, der bei diesem Tempo sich souverän lenken ließ und dessen 1,6 Liter große Diesel sich bei den Geräuschen auch noch zurückhielt, sodass das Tempo gar nicht als zu schnell erlebt wurde.

Auf der Landstraße agiert der 208 ebenso agil, je nach Verkehr wird hier das Sparen weiter gefördert. Denn vor einer Ampel schaltet der Motor bereits bei Tempo 20 ab und man rollt ohne Verbrennerunterstützung in Richtung rotes Licht. Die Motivation zum Sparen ist da und nicht nur Frau wird versuchen, die erzielten Werte weiter zu unterbieten und den nächsten Tankstellenbesuch weiter hinauszuzögern und den Geldbeutel zu schonen.

Peugeot 208 e-HDI FAP 115 startet bei 19.300 Euro

Denn der sparsame Topdiesel, den es nur in der höchsten Ausstattungsvariante Allure gibt, kostet als Dreitürer bereits 19.300 Euro, der Fünftürer beginnt 650 Euro später. Ein Panorama-Glasdach für 410 Euro, Sitzheizung für 250 Euro und das Elektro-Paket für 200 Euro sollten schon sein, auch wenn dann die 20.000 Euro überschritten werden. Doch die Frau wird es danken, der Mann übrigens auch.

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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