Mitsubishi Outlander: Ohne Ecken und Kanten

Marktstart im September

Mitsubishi Outlander: Ohne Ecken und Kanten
Der Mitsubishi Outlander der neuen Generation kommt im September. © Mitsubishi

Im September rollt der neue Mitsubishi Outlander zu den Händlern. Das Facelift hat dem Geländewagen gut getan. Was er zu bieten hat, zeigt unser Fahrbericht.

Glatter gezeichnet, hochwertiger und sparsamer: Mitsubishi hat beim Crossover-SUV Outlander zahlreiche Register gezogen, um der ab September zu Preisen ab rund 25.000 Euro angebotenen Baureihe ihre Ecken und Kanten abzugewöhnen - und zwar nicht nur im buchstäblichen Sinne. Doch auf die Form richtet sich die Aufmerksamkeit natürlich zuerst - und hier darf notiert werden, dass die Tage des polarisierenden "Jetfighter"-Kühlergrills, der das Markenbild über die letzten Jahre hinweg prägte, gezählt sind.

Das neue Gesicht ist schlank und horizontal geprägt, insgesamt hat die Mannschaft um den Designer Hideaki Kanazawa eine schnörkellose und reduzierte Form hingelegt. Die Zurückhaltung hat sich allerdings nicht auf alle verwendeten Materialien erstreckt. So sind die Rückleuchten mit einer aufdringlich glitzernden Chromspange verbunden.

Abmessungen des Outlander sind identisch

Die Abmessungen des Outlander sind praktisch identisch geblieben, doch er wirkt erheblich kompakter. "Der SUV-Look verliert an Anziehungskraft", sagt ein Mitsubishi-Entwickler, und betont gleichzeitig, dass man mit dem neuen Modell auch gegen die Kombi-Modelle der Konkurrenz antreten will.

Mitsubishi Outlander
Das Cockpit des Outlander Mitsubishi

In Sachen Platzangebot ist er dafür gut gerüstet. Vorne und auf der ersten Rückbank ist das Raumgefühl sehr gut, und auf der zweiten Rückbank, die sich je nach Ausführung bei Bedarf aus dem Kofferraumboden herausklappen lässt, sitzen Kinder bequem. Im Gegensatz zum Vorgängermodell können notfalls auch Erwachsene in der dritten Reihe Platz nehmen, die Bewegungsfreiheit ist aber trotzdem stark eingeschränkt. Auch die dritte Rückbank lässt sich geteilt umklappen.

Karosserie und Fahrwerk wurden erheblich überarbeitet, um das Gewicht des Outlander zu verringern - und das ist auch gelungen: Je nach Version ist das neue Modell um rund 100 Kilogramm leichter. Gleichzeitig haben Komfort und Fahrverhalten gewonnen. Die Windgeräusche sind spürbar reduziert, das Geräuschniveau ist insgesamt niedriger.

Stabile Straßenlage

Der Outlander liegt stabil auf der Straße; die elektromechanische Servolenkung ist im Gegensatz zu anderen SUVs nicht extrem leichtgängig ausgelegt, sondern erfordert durchschnittliche Lenkkräfte, und sie verfügt über erhebliches Rückstellmoment. Der Allradantrieb, sofern vorhanden, lässt sich in drei Stufen einstellen. Im "Eco"-Modus werden nur bei Bedarf alle vier Räder angetrieben; im "Auto"-Modus ist die Kraftverteilung ausgewogen, und der "Lock"-Modus schickt für Fahrten im anspruchsvollen Geländer über ein Sperrdifferential mehr Kraft an die Hinterachse.

Zum Marktstart bietet Mitsubishi zwei Maschinen an: Einen 2,0-Liter-Vierzylinder-Benziner mit 110 kW/150 PS sowie einen 2,3-Liter-Vierzylinder-Turbodiesel gleicher Leistung. Der mit einem Maximum von 195 Nm eher drehmomentschwache Benzinmotor fungiert als Einstiegsmotorisierung; er verfügt im Gegensatz zum Vorgängermodell nur noch über eine obenliegende Nockenwelle und ist an eine Fünfgang-Handschaltung oder ein stufenloses CVT-Automatikgetriebe gekoppelt.

Die Verbrauchswerte können sich sehen lassen: Als Handschalter konsumiert der Outlander laut vorläufigen Zykluswerten 6,9 Liter Benzin pro 100 Kilometer, mit der CVT-Automatik sind es nochmals 0,2 Liter weniger. Um diese Werte zu erreichen, darf man das Gaspedal jedoch allenfalls streicheln, was sich beim CVT ohnehin empfiehlt. Andernfalls muss man sich beim Beschleunigen auf jäh ansteigende Drehzahlen und entsprechenden Lärm gefasst machen. Es bleibt als Ausweg der manuelle Eingriff über Schaltpaddel. Wenn nicht gerade allergrößte Eile herrscht, schaltet man bei diesem Getriebe während des Beschleunigens entgegen aller Theorie auch mal vorzeitig hoch, um das Gehör zu schonen.

Harmonischer Turbodiesel

Mitsubishi Outlander
Das Heck des Mitsubishi Outlander Mitsubishi

Weitaus harmonischer fährt sich der Outlander mit dem Turbodiesel, dessen maximales Drehmoment fast doppelt so hoch wie beim Benziner liegt. Beim Sechsgang-Handschalter produziert das Aggregat 380 Nm, mit dem optionalen 6-Gang-Wandlerautomaten sind es immer noch 360 Nm. Je nach Getriebe und Antriebsart liegen die Verbräuche hier zwischen 5,0 und 6,1 Litern pro 100 Kilometer - Werte, die umso beeindruckender sind, als der Outlander zumindest bis 160 km/h mit ausgesprochenem Nachdruck zur Sache geht.

Der leise laufende Dieselmotor bewegt sich am liebsten um Bereich von 1.500 und 3.500 U/min; der rote Bereich beginnt schon bei ungewöhnlich niedrigen 4.000 U/min. Seinem Charakter entspricht am besten die Sechsgang-Automatik, die das Doppelkupplungs-Getriebe des Vorgängermodells ersetzt. Ein Start-Stopp-System gibt es in dieser Kombination allerdings nicht; bei allen anderen Varianten gehört es zur Serienausstattung. Der stets serienmäßige "Eco-Mode"-Schalter optimiert die Schaltstrategie, die Klimaanlage und das Ansprechverhalten im Hinblick auf besonders hohe Effizienz.

Es könnte sein, dass Mitsubishi einen leistungsstärkeren Diesel nachlegt; das Vorgängermodell gab es schließlich mit bis zu 130 kW/177 PS. Doch zunächst kommt ein technisch nochmals interessanteres Modell auf den Markt: Anfang 2013 bringt Mitsubishi den Outlander Plug-In-Hybrid, der mit 2,0-Liter-Benzinmotor und zwei Elektromotoren - einer an der Vorderachse, einer an der Hinterachse - weit mehr als 250 PS leisten dürfte. Preislich wird der Hybrid wohl eher bei 40.000 als bei 50.000 Euro liegen.

Es geht aber auch günstiger: Mit Benzinmotor und Frontantrieb wird das ab September angebotene neue Modell nur rund 25.000 Euro kosten; dann sind Klimaautomatik, Tempomat und ein CD-Radio bereits an Bord. Ein vollausgestatteter Diesel mit Automatik und Allradantrieb sowie zahlreichen Assistenzsystemen wird dann wie heute knapp über 40.000 Euro kosten. In Anbetracht des Gebotenen ist das nicht zu viel. Nur die Ecken und Kanten - die gibt es jetzt nicht mehr. (SP-X)

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