Auf Abschiedstournee

Mazda 5 2.0 l MZR

Der neue Mazda 5 wird auf dem Autosalon in Genf präsentiert. Das aktuelle Modell gehört aber noch längst nicht zum alten Eisen und avanciert so zum attraktiven Schnäppchen.

Von Thomas Flehmer

Die Ablösung steht bevor. Am 4. März wird in den Messehallen von Genf das Tuch weggezogen und der neue Mazda 5 enthüllt. Weniger Verbrauch bei mehr Leistung, mehr Platz und alles besser wird bei den Neuerungen von jedem Hersteller versprochen. Diesem Versprechen einher geht zumeist auch eine Preiserhöhung des jeweiligen Modells. Für Schnäppchenjäger beginnt spätestens jetzt die Zeit, sich Gedanken zu machen, ob nicht auch die aktuelle Ausgabe noch den Ansprüchen des Zeitgeistes entspricht.

Platz für sieben Personen

Vom Design her werden sich dem ungeübten Auge wohl kaum deutliche Unterschiede aufzeichnen. Lediglich optische Retuschen wurden bei der Neuausgabe vorgenommen. So bleibt der Fünfer trotz seiner Ausmaße von 4,50 Metern (gerade mal acht Zentimeter länger als der neue Opel Astra) und seiner Höhe von 1,61 Metern doch recht unauffällig. Und das ist gut so. Um so mehr kommen die Stärken im Innenraum zum Tragen. Hier gibt es im Sondermodell 2.0 l-MZR Active Plus Platz genug.

Sieben Sitze stehen zur Verfügung, die beiden Notsitze in der dritten Reihe können schnell und einfach aufgeklappt werden. Während die bis zu fünf Personen in den ersten beiden Sitzreihen aber ohne Beklemmungsgefühle auskommen, sollten auf den beiden letzten Sitzen aber eher heranwachsende Kinder Platz nehmen, was sie natürlich auch besonders gerne tun, da nicht jedes Auto über sieben Plätze verfügt. Dann allerdings schrumpft der Kofferrauminhalt auf magere 112 Liter, vergrößert sich aber schon signifikant, wenn nur ein Notsitz in Stellung gebracht wurde.

Entspanntes Chauffieren

Mazda MX5 Mazda

Ohne die Plätze in der hinteren Reihe steht mit 426 Litern genug Platz für die Gepäckstücke einer Familie zur Verfügung, vor allem auch deshalb, weil weitere Ablagen die notdürftigen Dinge des Lebens auch weiter vorn beherbergen. 1566 Liter sind es sogar, wenn auch die zweite Sitzreihe sperrigen Gegenständen zum Opfer fällt. Auf den Vordersitzen sind Platzprobleme dagegen ein Fremdwort, lediglich die Sitzfläche könnte ein wenig größer sein. Ansonsten sorgt genug Seitenhalt für einen guten Aufenthalt an Bord.

Ganz entspannt lässt sich der Mazda 5 chauffieren, die Lenkung arbeitet direkt, die sechs Gänge lassen sich gut einlegen. Und mit den 107 kW/146 PS ist der 1475 Kilogramm schwere Familienvan gut motorisiert, um an der Ampel keine Bulli-Gefühle aus der Vorzeit aufkommen zu lassen. 10,2 Sekunden dauert der Sprint aus dem Stand bis zur 100 km/h-Marke, auf der Autobahn hält der Mazda bis 182 km/h mit, für den Transport von Familien reicht das Tempo vollkommen aus. Und auch die Konversation kann aufgrund guter Dämmmaterialien fortgesetzt werden.

Netter Schnick-Schnack

Ob elektrische Schiebetüren dabei sein müssen, bleibt jedem selbst überlassen. Für 770 Euro öffnen und schließen sich die beiden Schiebetüren innerhalb von vier bis fünf Sekunden. Sicherlich Schnick-Schnack, aber auch recht angenehmer Schnick-Schnack.

Ebenso ist zu überlegen, ob das 2470 Euro teure Navigationssystem mit Rückfahrkamera und Einparkhilfe dabei sein müssen. Während der winterlichen Verhältnisse zeigt der kleine Bildschirm viel Weißes an, sodass das Einparken auf konventionelle Methode vonstatten gehen musste, was angesichts guter Sichtverhältnisse auch noch geht, ohne sich Sorgen um das ein oder andere Karosserieteil zu machen.

Über zehn Liter in der Stadt

Das Cockpit im Mazda 5 Mazda

Angesichts der Jagd nach minderen Verbrauch muss sich der Fahrer des Benzin-Fünfers aber auf höhere Werte einstellen. 10,3 Liter flossen bei allerdings zweistelligen Minusgraden auf 100 Kilometern in der Stadt durch die Schläuche. 9,6 Liter Super waren es auf der Autobahn bei einem Tempo zwischen 120 und 140 km/h. Da wird der neue Mazda 5 wohl mit besseren Werten aufwarten. Doch ob das reicht, die Finger vom Schnäppchen zu lassen? Sicher, das Sondermodell Active Plus beginnt bei 27.490 Euro.

Doch wer auf der Suche nach einem Schnäppchen ist, gibt sich auch mit einer niedrigeren Ausstattung zufrieden. Und schon die Exclusive-Version ist recht gut ausgestattet und hat das Sparpotenzial im Vergleich mit dem Active Plus bei einem Preis von 23.890 Euro von knapp 4000 Euro. Wer einen weiteren Tausender im Portemonnaie belassen möchte, wechselt zum kleineren 1.8 l MZR mit 85 kW/115 PS. Doch so viel Sparen muss auch nicht sein, zumal der Händler angesichts des neuen Modells seine "Alten" loswerden möchte und von selbst mit Erlässen kommt. Manchmal tut eine Ablösung doch ganz gut.

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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