Der neue Kia Sportage: Jetzt aber zackig

Der neue Kia Sportage: Jetzt aber zackig
Bis auf den Basis-Benziner werden alle Motoren mit 48 Volt unterstützt. Im April folgt ein Plug-in-Modell © Kia

Kia präsentiert sein Kompakt-SUV Sportage in fünfter Generation. Es gibt ein schnittiges Design, mehr Platz und reichlich Spannung.

Er ist zwar nicht der Längste bei Kia – einer der Größten indes schon. Selbst am Ende seines Lebenszyklus’ kommt der Sportage im hausinternen Absatz-Ranking noch auf Platz drei. Schwung Richtung Spitze soll die nun schon fünfte Generation bringen, die Anfang kommenden Jahres in Deutschland losrollt.

Ordentlich auf Zack gebracht haben sie das Viereinhalb-Meter-SUV. Messerscharfe Linien, schneidender Blick, kantiger Look. Die Lichter wie mit dem Schwert gezeichnet. „Opposites United“ (Vereinte Gegensätze) nennen sie das bei Kia. Von der einst knuffigen Tigernase ist da wenig geblieben. An den Flanken tobt das Licht zwischen Kniffen und Kanten, Falzen und Furchen. Und einem Blitz gleich zuckt Chrom über die C-Säule in den Dachspoiler.

Apropos Blitz: Spannung herrscht beim Sportage auch unter der Haube. Bis auf den Basis-Benziner (150 PS) ist stets Strom im Spiel: Als 48-Volt-Stütze – oder ab April 2022 in der Plug-in-Variante mit 265 PS starker Top-Motorisierung. Ein ebenfalls gebauter Vollhybrid wird in Deutschland – zumindest vorerst – nicht angeboten. Allen Debatten zum Trotz gibt es aber auch ein klares Bekenntnis zum Hochverdichter. Zwar hadert die halbe Auto-Welt mit dem Öl-Einspritzer und seiner Entgiftung – bei Kia aber glauben sie daran, dass ein Fünftel des Sportage-Absatzes hierzulande ohne Zündkerzen auskommt.

Gewölbtes Breitband-Display

Cockpit und Touchscreen verschmelzen hinter gemeinsamem Glas. Die Bedienleiste darunter ist umschaltbar. Foto: Kia

Mit welchem Antrieb auch immer – innen hat man es überaus kommod und kann den Blick schweifen lassen über ein gewölbtes Breitwand-Display, zu dem digitales 12-Zoll-Cockpit und ein optional ebenso großer Touchscreen unter gemeinsamem Glas verschmelzen. Das ist in dem Segment schon großes Kino. Pfiffig: Wichtige Funktionen benötigen kein lästiges Gefummel in Untermenüs. Und: Die identische Tastenreihe lässt sich durch Umschalten fürs Navi ebenso nutzen wie für Heizung und Klima.

Dazu gibt’s viele pfiffige Details: So runden sich Getränkehalter auf Knopfdruck in der Mittelablage, die Lehnen der Vordersitze verfügen auf Wunsch über eine USB-Buchse, und in die Kopfstützen sind Haken und Kleiderbügel integriert. Wer’s lieber sportlich schätzt: In der auch zweifarbig erhältlichen Version GT-line locken abgeflachtes Lenkrad, Sportpedale, schwarzer Dachhimmel – vor allem aber eine elektronische Dämpfer-Kontrolle.

Mehr Platz als der Vorgänger

Knapp 1,8 Kubikmeter packt der neue Kia Sportage bei umgeklappten Rücksitzen weg. Foto: Kia

Der Radstand von 2,68 Metern ist für europäische Straßen und Kundenwünsche zugeschnitten. Außerhalb gibt es den Sportage auch länger. Doch selbst die hiesige Version bietet bei kaum veränderten Abmessungen zum Vorgänger deutlich mehr Platz – vor allem in zweiter Reihe. Wer lieber Last transportiert statt Leute: Hinter voller Bestuhlung packt der Sportage bis zu 590 Liter weg – bei umgeklappter Sitzbank sind es knapp 1,8 Kubikmeter.

Gut austariert haben sie bei Kia das Fahrwerk. Sogar in schnellen Kurven bewahrt der Sportage dank steiferer Karosserie Haltung, ohne jedoch unkomfortabel zu sein. Immerhin sind bis zu 1,8 Tonnen auf Kurs zu halten. Und auch in Sachen Offroad macht der Sportage nicht bloß Show. Anders als bei vielen Lifestyle-Hochbeinern gibt es den starken Benziner (180 PS) und den Selbstzünder (136 PS) auch mit zwei getriebenen Achsen. Da darf dann schon einiges an Ungemach unter die bis zu 19 Zoll großen Räder kommen.

Akustisch bestens geschirmt

Schluss mit knuffiger Tigernase: In fünfter Generation ist das Design des Kia Sportage deutlich kantiger. Foto: Kia

Der große Benziner im Testwagen erfreut mit gutem Durchzug, will allerdings gleichmäßig beschleunigt werden. Einen Kickdown quittiert er mit unnötiger Hektik im DCT-Getriebe und mehr Geräusch als Vortrieb. Davon mal abgesehen ist der Sportage die Ruhe selbst und zeigt sich akustisch bestens geschirmt gegen all den lästigen Lärm da draußen.

In Sachen Sicherheit ist der Sportage voll auf der Höhe. Er hält Tempo, Spur und Abstand, späht in den Querverkehr, projiziert beim Setzen des Blinkers einen Blick in den toten Winkel und wirft im Notfall den Anker. Kleines Zuckerl für die Geduldigen: Das kommende Plug-in-Modell wird sich sogar per Schlüssel in die Parklücke fernsteuern lassen – und auch wieder herausdirigieren.

Das alles hat seinen Preis: Zwar startet der Sportage offiziell schon bei günstigen 27.790 Euro – mit Stromes Hilfe und allerlei sonstigen Annehmlichkeiten indes muss man bereits spürbar über 30.000 Euro veranschlagen. Für den Plug-in ruft Kia dann schon ab 44.390 Euro auf. Und auch das ist ganz schön zackig.

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