Alle reden vom Klimaschutz, doch Europas Hersteller bauen immer noch größer. Pro Jahr strecken sich die Autos um einen Zentimeter.
Europas Autos werden immer größer. Zwischen 2000 und 2022 ist die durchschnittliche Länge der auf dem Kontinent gebauten Pkw von 4,16 Meter auf 4,36 Meter gewachsen, wie aus Daten des Beratungsunternehmens Inovev hervorgeht. Das entspricht einem Wachstum von einem Zentimeter pro Jahr. Die Breite hat von 1,71 Meter auf 1,81 Meter zugelegt – im Schnitt also um 0,5 Zentimeter pro Jahr. Am wenigsten stark sind Autos in die Höhe gewachsen: Maß diese zum Anfang des Jahrzehnts noch 1,48 Meter, sind es aktuell 1,55 Meter – ein Plus von jährlich 0,3 Zentimetern. Der Trend zur höheren Dachlinie hat vor allem mit dem SUV-Boom zu tun und erreicht offenbar langsam seine natürliche Grenze. Denn zuletzt hat sich die Zunahme in dieser Dimension im Gegensatz zu der bei Länge und Breite abgeschwächt.
Zwar reden alle vom dringend notwendigen Klimaschutz, dennoch hält der SUV-Boom ungebrochen an. Im vergangenen Jahr wurden weltweit 32 Millionen entsprechende Fahrzeuge verkauft, hat ebenfalls die Beratungsagentur Inovev ermittelt. Gegenüber 2017 entspricht das einem Wachstum um rund 4,5 Millionen Einheiten. Damit sind die Verkäufe in diesem Zeitraum trotz Corona um fast eine Million Einheiten pro Jahr gestiegen. In ein bis zwei Jahren dürfte die Grenze von 35 Millionen Fahrzeugen geknackt werden, prognostizieren die Experten. Größter Markt für SUV ist China mit rund 11,2 Millionen Einheiten und einem Marktanteil von 47 Prozent. Mit Abstand größter Hersteller ist die Marke Toyota mit 3,2 Millionen Einheiten vor VW mit 1,9 Millionen SUV. (SP-X)