Peter Ramsauer hält nichts von Gedankenspielen der EU-Kommission, ältere Fahrzeuge alle zwei Jahre zum TÜV zu schicken. Die Prüfpraxis in Deutschland sei bewährt, so der Bundesverkehrsminister.
Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) lehnt Überlegungen in der EU-Kommission ab, alte Autos und Wagen mit hohem Kilometerstand künftig jedes Jahr zum "TÜV" zu schicken. Er halte davon gar nichts, sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
In Deutschland gebe es bei der Hauptuntersuchung - im umgangssprachlich "TÜV" genannt - bereits hohe Standards. "Unsere Prüfpraxis ist seit langem bewährt und kann anderen EU-Ländern hilfreiche Orientierung sein." Die Überlegungen aus Brüssel würden für viele Autofahrer nur mehr Bürokratie und höhere finanzielle Kosten bedeuten.
Vertraulicher Entwurf der EU
Medien hatten am Wochenende über einen vertraulichen Entwurf aus dem Haus von EU-Verkehrskommissar Siim Kallas berichtet, Fahrzeuge ab dem siebten Jahr oder ab einem bestimmten Kilometerstand jährlich zum "TÜV" zu schicken. In Deutschland ist das erstmals drei Jahre nach der Zulassung vorgeschrieben, danach alle zwei Jahre.
Auch der ADAC hatte den Plänen der EU bereits eine Absage erteilt. Er würde dafür keine technische Begründung sehen und verweist auf die Unfallstatistik. 2010. Die weise 354.919 Pkw-Unfälle mit Personenschäden auf. Doch nur bei 1508 Fällen sei ein technischer Mangel für den Unfall verantwortlich gewesen. Deshalb besteht für den Automobilclub kein Grund, die Prüfintervalle zu ändern.
„Die Neuregelung hätte keinen signifikanten Nutzen für die Verkehrssicherheit, sondern nützt nur den Prüforganisationen: Eine jährliche Kontrolle würde mehr als die Hälfte der rund 43 Millionen Pkw betreffen“, so der ADAC. „Bei einer durchschnittlichen Prüfgebühr von etwa 60 Euro würden sich gemäß Berechnungen des ADAC Mehrkosten von über 1,2 Milliarden Euro pro Jahr ergeben.“ (AG/dpa)