Der EU-Umweltausschuss berät an diesem Dienstag über die künftigen CO2-Grenzwerte für Pkw. Im Vorfeld der Sitzung kritisiert der ADAC die geplante Anrechnung von Supercredits.
Der ADAC hat sich mit Blick auf die heutige Sitzung des EU-Umweltausschusses gegen die im Verordnungsentwurf der Behörde vorgesehene Einführung sogenannter Supercredits ausgesprochen. Mit dieser Supercredits sollen sollen Fahrzeuge mit besonders niedrigen CO2-Werten bei der Berechnung des Flottenverbrauchs mehrfach angerechnet werden.
Verbrennungsmotoren weiter optimieren
Doch davon hält der Automobilclub zum Leidwesen der Autobauer nichts. Das CO2-Ziel von 95 g/km sei auch so erreichbar. „Die positiven Entwicklungen der letzten Jahre auf diesem Gebiet haben gezeigt, dass dieses Ziel durch die Einführung effizienter Technologien erreicht werden kann. Dazu zählen zum Beispiel eine verbesserte Motorentechnik und Optimierungen des Antriebsstranges sowie eine zusätzliche Teilelektrifizierung“, so ADAC-Vizepräsident Thomas Burkhardt.
Wie der Funktionär hinzufügte, zeige der aktuelle Ausstieg einiger Hersteller aus der Entwicklung von Elektroautos, „das in Verbrennungsmotoren, aber auch bei anderen alternativen Antrieben noch mehr Potenzial zur CO2–Minderung“ stecke.
Die Supercredits führten dazu, so argumentiert der ADAC, dass „die Hersteller zwar ihre durchschnittlichen CO2-Flottenemissionen nach unten schrauben und beschönigen“ könnten, „eine wirkliche CO2-Reduzierung über die komplette Modellpalette ist damit allerdings nicht verbunden“. Der Nutzen für die Autofahrer oder Käufer sei gleich null, kritisiert Burkhardt. Deshalb fordert der ADAC, dass die Hersteller alle technischen Möglichkeiten ausschöpfen sollten, um so den Kraftstoffverbrauch ihrer Flotte deutlich zu senken.
VW-Chef Martin Winterkorn hatte sich gerade erst in einem Interview mit dem Spiegel zu den EU-Zielen bekannt, sie jedoch zugleich als ausgesprochen ehrgeizig bezeichnet. Zugleich ließ er jedoch wissen, dass er erwarte, dass bei der Beurteilung der Reduktionserfolge auch Elektro- und Hybridautos berücksichtigt werden. (AG/FM)