EU installiert Notruftechnik eCall

Ab 2015

EU installiert Notruftechnik eCall
Die EU-Kommissare Antonio Tajani (l.) und Siim Kallas. © dpa

Ab 2015 sollen Neuwagen mit der Notruftechnik eCall ausgestattet sein. Der ADAC begrüßte das Vorhaben der EU-Kommission, dem noch zugestimmt werden muss.

Ein automatisches Notrufsystem soll künftig bei Autounfällen Leben retten. Die Technologie namens eCall übermittelt bei einem Aufprall des Wagens den Standort an den Rettungsdienst. «Die eCall-Technologie hat großes Potenzial, Leben zu retten, weil sie die Interventionszeit der Rettungsdienste dramatisch verkürzt», erklärte EU-Verkehrskommissar Siim Kallas am Donnerstag in Brüssel.

2500 Tote weniger pro Jahr

Ab 2015 sollen nach dem Willen der EU-Kommission alle neuen Pkw und Nutzfahrzeuge in der EU damit ausgestattet sein. 2500 Tote könnten nach Angaben seiner Behörde pro Jahr durch eCall in Europa vermieden werden. Die EU-Staaten und das Europaparlament müssen zustimmen.

Bei einem Unfall meldet das System unter der in ganz Europa gültigen Notrufnummer 112 alle wichtigen Daten an die jeweilige Rettungsleitstelle, mit der die genaue Position samt Fahrtrichtung und Uhrzeit weitergegeben werden, um schneller vor Ort helfen zu können. Ausgelöst wird das System per Notruftaste. Zahlreiche Autohersteller bieten in ihren Fahrzeugen bereits seit Jahren das System an.

ADAC fordert fairen Wettbewerb

Der ADAC begrüßt die Entscheidung der EU-Kommission. Der Verkehrsclub geht davon aus, dass mit dem Notrufdienst die Zahl der Verkehrstoten pro Jahr um bis zu fünf Prozent reduziert werden kann.

Allerdings bemängelt der Verkehrsclub eine fehlende eindeutige Regelung, neben eCall auch optionale Zusatzdienste verschiedener Anbieter über die jeweiligen Bordsysteme nach eigenen Vorstellungen zu nutzen. Zudem forderte der ADAC einen fairen Wettbewerb zwischen den Anbietern der Systeme. (AG/dpa)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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