Ökostrom-Anteil im ersten Quartal gesunken

Wenig Wind, wenig Sonne

Ökostrom-Anteil im ersten Quartal gesunken
Windkraftanlagen in Niedersachsen. © dpa

Wenig Wind, wenig Sonne: Der Anteil der erneuerbaren Energien am Strommix ist im ersten Quartal dieses Jahres gesunken.

Wie aus den Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hervorgeht, kamen sie nur auf einen Anteil von rund 40 Prozent an dem in diesem Zeitraum verbrauchten Strom.

Im vergangenen Jahr hatte der Anteil im Vergleichszeitraum, der enorm windig war, noch bei 52 Prozent gelegen.

Ökostrom-Anteil lag bei 58 Milliarden Kilowattstunden

Wie ZSW und BDEW weiter mitteilten, lag im ersten Quartal die Bruttostromerzeugung bei 152 Milliarden Kilowattstunden. Das entspricht einem Rückgang von 3,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Davon entfielen rund 58 Milliarden Kilowattstunden Strom aus Sonne, Wind und anderen regenerativen Quellen erzeugt. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 77 kWh.

Von der Gesamtmenge des Ökostroms gingen gut 27 Milliarden kWh aus Wind an Land, 11 Milliarden kWh aus Biomasse und rund 7 Milliarden kWh aus Wind auf See zurück. Knapp 7 Milliarden kWh wurden aus Photovoltaik und 4 Milliarden kWh aus Wasserkraft erzeugt. Aus konventionellen Energieträgern wurden etwa 94 Mrd. kWh erzeugt. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 81 Milliarden. kWh.

Mehr Tempo beim Ausbau gefordert

„Die Stromerzeugung aus Wind und Sonnenenergie unterliegt wetterbedingten Schwankungen. Das ist normal“, sagte BDEW-Hauptgeschäftsführerin Kerstin Andreae. „Die Zahlen führen uns aber vor Augen, wie wichtig die Entwicklung leistungsstarker Speichertechnologien ist, um Phasen mit ungünstigen Wetterverhältnissen ausgleichen zu können.“ Sie forderte deshalb auch mehr Tempo beim Ausbau der Erneuerbaren. „Insbesondere der Zubau der Windenergie an Land verläuft aktuell viel zu langsam. In den vergangenen drei Jahren ist er um fast drei Viertel eingebrochen. Um das Ruder herumzureißen, brauchen wir schnellere Genehmigungsverfahren, mehr Flächen für Windräder und eine Vereinfachung des Repowerings an bestehenden Standorten.“

ZSW-Vorstand Frithjof Staiß forderte von der Bundesregierung, dass diese „den bis 2030 geplanten Ausbaupfad für die Erneuerbaren Energien nach oben revidiert und die Voraussetzungen für eine neue Wachstumsdynamik der regenerativen Stromerzeugung schafft“. Das sei auch vor dem Hintergrund der zu erwartenden Anhebung des Klimaschutzziels für 2030 auf europäischer Ebene erforderlich.

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