Elterntaxis sorgen für Gefahr auf Schulweg

Elterntaxis sorgen für Gefahr auf Schulweg
Eine Haltestelle für ein Elterntaxi in Hannover. © dpa

Elterntaxis sorgen immer wieder für Ärger. Nun haben mehrere Verbände mehr Sicherheit auf Schul- und Kindergartenwegen gefordert.

In einer gemeinsamen Mitteilung plädierten der Verband Bildung und Erziehung (VBE), der Verkehrsclub Deutschland (VCD) und das Deutsche Kinderhilfswerk am Donnerstag etwa für Tempo 30 „auf allen als Schulweg genutzten Straßen“ und eine Begrenzung des Verkehrs rund um Schulen und Kitas.

„Eltern, die nicht auf das Elterntaxi verzichten können oder wollen, sollten Alternativparkplätze angeboten werden, damit durch Bring-Situationen vor den Bildungseinrichtungen niemand gefährdet wird.“

Sichere Infrastruktur

Die Verbände forderten zudem eine „sicherere Gestaltung der Infrastruktur unter Einbeziehung der Kinder und Jugendlichen bei den entsprechenden Planungsprozessen“. Kinderhilfswerk, VCD und VBE riefen Schulen und Kitas dazu auf, sich für die im September geplanten Aktionstage „Zu Fuß zur Schule und zum Kindergarten“ anzumelden.

Ziel ist es, dass in der Zeit zwischen dem 19. und 30. September möglichst viele Kinder deutschlandweit zu Fuß, mit dem Rad oder dem Roller zur Schule oder Kindertagesstätte kommen. In den vergangenen Jahren hätten bereits Zehntausende Kinder in ganz Deutschland mitgemacht.

Kritische Situationen durch Elterntaxis

Rund 30 Prozent der Lehrkräfte erleben mindestens eine kritische Situation wöchentlich, die durch autofahrende Eltern entstanden ist, wie aus einer Umfrage des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) hervorgeht. 11 Prozent der Lehrer erleben das sogar täglich. In Städten mit weniger als 20.000 Einwohnern ist der Anteil mit rund 26 Prozent etwas niedriger, in größeren Kommunen mit 34 Prozent etwas höher. Auch die Größe der Schule hat einen Einfluss; wo weniger als 250 Kinder sind, beobachten nur 22 Prozent der Lehrer mindestens einmal in der Woche eine gefährliche Situation, in Einrichtungen mit mehr als 250 Schülern sind es 38 Prozent.

Eltern mit anderer Wahrnehmung

Die gleichen Fragen wurden auch Eltern gestellt. Unter ihnen erleben nur 19 Prozent mindestens eine gefährliche Elterntaxi-Situation. 48 Prozent kennen solche gar nicht. Allerdings lässt sich zumindest vermuten, dass Eltern, die ihre Kinder zur Schule bringen, das in der Regel mit dem Auto tun. Zumindest wenn der Nachwuchs der ersten Klasse entwachsen ist.

Befragt nach möglichen Gegenmaßnahmen halten 63 Prozent der Lehrer sicherere Überwege für sehr hilfreiche, der gleiche Anteil spricht sich für Halteverbote und deren konsequente Durchsetzung aus. Ebenfalls große Zustimmung finden sichere, nicht zugeparkte Fußwege, Tempo-30-Zonen und gute Radwege. Elternabende und kommunale Kampagnen gegen Elterntaxis sind nur für knapp 30 Prozent der Pädagogen eine sinnvolle Strategie. (SP-X/dpa)

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