Elektroautofahrer: Älter und technikbegeistert

Studie des Fraunhofer Instituts

Elektroautofahrer: Älter und technikbegeistert
Der Renault Fluence Z.E. am Ladekabel © Renault

Private Erstkäufer von Elektrofahrzeugen haben sich einer Studie zufolge schon der Lebensmitte angenähert. Dabei ist nicht nur das nötige Kleingeld für die Anschaffung ein Grund, elektrisch unterwegs zu sein.

Eine Million Elektrofahrzeuge bis 2020 auf den deutschen Straßen – das ist das Ziel der Bundesregierung. Das Datum ist nicht mehr in weiter Ferne, der Bestand schon. Auf die Frage ist, wer neben den gewerblichen Nutzern als potenzieller privater Erstkäufer eines Elektroautos ins Visier genommen werden kann, gibt eine Studie des Fraunhofer Instituts im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie Antworten. Demnach ist der typische Privatkunde zwischen 40 und 50 Jahre alt, technikbegeistert, hat ein überdurchschnittliches Einkommen und lebt in einem Mehrpersonenhaushalt mit Kindern auf dem Lande.

Wirtschaftliche Vorteile bei Kaufentscheidung ohne Bedeutung

Wirtschaftliche Vorteile durch geringe Betriebskosten von Elektroautos haben bei der Kaufentscheidung keine wesentliche Bedeutung, da der Preis von Elektrofahrzeugen derzeit auch von den meisten potentiellen Käufern als sehr hoch angesehen würden, so die Studie. Wesentliches Kaufargument ist die positive Umweltwirkung, aber auch der Fahrspaß, besonders durch die vermutete bessere Beschleunigung im Vergleich zu Autos mit Verbrennungsmotoren.

Weitere mögliche Käufergruppen sehen die Fraunhofer-Wissenschaftler in berufstätigen Männern über 50 mit hoher Technikaffinität, aber auch in gutsituierten Personen im Ruhestand, für die die technischen Aspekte, ihr Umweltbewusstsein sowie der Wunsch, ein besonderes Auto zu fahren, ausschlaggebend sein könnten. Zudem müsse das Elektroauto ihren gehobenen, altersgerechten Komfortansprüchen genügen.

Gewerbliche Nutzer von größerer Bedeutung

Für eine weite Verbreitung von Elektroautos sieht die Studie nach wie vor die größten Hemmnisse in der beschränkten Reichweite und dem hohen Anschaffungspreis. Da eine hohe Nutzungsintensität auch die wirtschaftliche Bewertung beeinflusse und zu einer besseren Wirtschaftlichkeit führe, sind gewerbliche Nutzer weiterhin von großer Bedeutung. (SP-X)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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