VW ID.R: In Rekordfahrt durch die Berge

VW ID.R: In Rekordfahrt durch die Berge
Der VW ID.R VW bei der Zieldurchfahrt. © VW

Der VW ID.R hat seine nächste Rekordfahrt absolviert. Diesmal fuhr Romain Dumas in den chinesischen Bergen eine neue Bestzeit.

Kein Auto hat die knapp elf Kilometer lange Strecke auf den Tianmen Mountain in Zhangjiajie, rund 1.500 Kilometer südwestlich von Peking, schneller bezwungen als der flache Flügelstürmer aus Wolfsburg, den der französische Rekordfahrer Romain Dumas in 7:38:585 Minuten auf den Berg geprügelt hat.

Zwar ist der gerade einmal 1.500 Meter hohe Berg im Ausland weniger bekannt als der Pikes Peak, die Nordschleife des Nürburgrings oder der Hill Climb in Goodwood, wo der ID.R seine letzten Bestzeiten gefahren hat – erst recht nicht als Rennstrecke. Doch in China hat der Berg mit dem charakteristischen Durchbruch unterhalb des Gipfels als „Tor zum Himmel“ eine mystische Bedeutung.

ID-Modelle werden in China gebaut

Und weil VW mit der Elektromobilität auch in China ein wenig hinten dran ist, können die Niedersachsen den Rückenwind dieser Rekordfahrt gut gebrauchen: „Wie immer kommen wir ein bisschen spät“, räumt der chinesische VW-Statthalter Stephan Wöllenstein ein. „Aber dafür gewaltig.“ Denn mit dem gleichen Elan, mit dem Dumas und der ID.R auf den Tianmen Mountain gestürmt sind, will er bald größten Elektroauto-Markt der Welt aufrollen: Vom nächsten Jahr an baut VW deshalb die ersten ID-Modelle in China sagt Wöllenstein und kündigt bis zu zehn Stromer aus China für China an.

Die „Big Gate Road“ am Tianmen Mountain. Foto: VW

Angesichts der starken lokalen Konkurrenz und den Anstrengungen der anderen Importeure könnte das für Wöllenstein allerdings ähnlich schwer werden wie die Rekordfahrt für Dumas. Nicht nur, dass er die Strecke kaum kannte und ihm nur wenig Zeit fürs Training blieb. Mit ihren 99 Haarnadelkurven ist die Bergpiste so eng und verwinkelt, dass ihm auch die 680 PS des Stromers nicht wirklich geholfen haben. Von den vielen Bodenwellen und den tiefen Querfugen im rutschigen Beton ganz zu schweigen.

„Ein neuer Rekord auf einer wahrlich spektakulären Straße – Volkswagen hat mit dem ID.R einmal mehr bewiesen, was die Elektromobilität der Zukunft schon heute leistet“, so Ralf Brandstätter, Chief Operating Officer der Marke Volkswagen Pkw. „Nicht nur, dass Elektroautos wie der ID.R etablierte Rekorde verbessern und neue Messlatten legen – der ID.R zeigt auch, wie emotional und aufregend die Mobilität der Zukunft ist.“

An die gut 270 km/h Höchstgeschwindigkeit wie bei der Rekordfahrt auf dem Nürburgring war diesmal jedenfalls nicht zu denken. Wie vorsichtig er deshalb fahren musste, zeigt nicht zuletzt der Vergleich mit dem Pikes Peak. Dort hat Dumas für den Gipfelsturm nur 20 Sekunden mehr gebraucht – bei etwa doppelter Streckenlänge. (SP-X)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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