VW bei potenziellen E-Autokäufern besonders attraktiv

VW bei potenziellen E-Autokäufern besonders attraktiv
Der VW ID. Buzz ist optisch anspreched, gerade mit einer Zweifarblackierung. © Mertens

Deutsche Autokäufer bevorzugen bei der Wahl eines Elektroautos vor allem deutsche Hersteller. Insbesondere VW ist bei ihnen beliebt.

In der Gunst potenzieller Autokäufer aus Deutschland liegen E-Autos deutscher Hersteller deutlich vor denen chinesischer Hersteller. Unter anderem zu diesem Ergebnis kommt der neue von Bearing Point und Handelsblatt Research Institute herausgegebene „Attraktivitätsindex Elektromobilität“.

Laut diesem belegt VW mit 111,5 Punkten den Spitzenplatz, knapp dahinter liegen Audi (111,3) und Mercedes (110,9). Mit größerem Abstand folgen auf Rang 4 Tesla (103,8) sowie Porsche (103,7), Hyundai (102,1) und BMW (101,4). Für die attraktivste chinesische Marke, MG, reicht es mit 91,7 Punkten nur für Platz 10 gefolgt von den ebenfalls chinesischen Anbietern BYD (89,6) und GWM (87,8).

Preis ist wichtigstes Kriterium

Der Index basiert auf Umfrageergebnissen, in denen die Befragten den Kaufpreis von E-Autos als das mit Abstand wichtigste Kaufkriterium nannten. „Noch ist der Preis das entscheidende Kriterium beim Kauf von Elektrofahrzeugen. Es ist ein Spannungsfeld entstanden, in dem chinesische Autohersteller einen Kostenvorteil genießen, der jedoch durch die EU-Strafzölle sowie durch mangelndes Vertrauen in die Qualität der Fahrzeuge infrage gestellt wird“, sagte Manuel Schuler, Partner im Bereich Automotive bei BearingPoint.

„Auf der anderen Seite profitieren die etablierten deutschen OEMs von ihrer starken Marke und ihrem Service-Netz, doch auch dieser Vorteil ist nicht in Stein gemeißelt. Daher stehen sowohl die chinesischen als auch die deutschen Hersteller vor der Herausforderung, neue Alleinstellungsmerkmale zu entwickeln, um ihre Position auf dem Markt zu stärken“, fügte der Manager hinzu.

VW liegt vorn

In den Index fließen zudem Parameter wie Reichweite, Ladegeschwindigkeit, Verfügbarkeit, Qualität der Fahrzeuge, Servicenetz und weitere Aspekte in die Bewertung ein. Obwohl VW lediglich bei wenigen Parametern wie der Servicestellenzahl und den Crashtestergebnissen ganz vorne liegt, ist es dem Wolfsburger Autobauer gelungen, in der Summe aller relevanten Parameter die insgesamt höchste Attraktivität bei potenziellen Käufern zu bieten.

Dass, so die Autoren der Studie, spiegele sich auch in den aktuellen Zulassungszahlen vom KBA wider. Das gilt in gleicher Weise für Tesla, die derzeit bei den Zulassungszahlen etwas abgeschlagen sind. Demnach ist der US-Hersteller „nicht mehr das Maß der Dinge“, unter anderem weil E-Autos deutscher Hersteller bei den technischen Parametern und beim Vertrauen der Verbraucher in die Qualität besser abschneiden.

Geringe Qualität bei chinesischen Herstellern

Die geringste Qualität weisen demnach chinesische Hersteller auf, die zwar mit im Durchschnitt günstigeren Modellen punkten können, was allerdings nicht reicht, um ihren Rückstand bei den anderen Parametern zu kompensieren. Doch, so die Autoren der Studie, sei dies nur eine Momentaufnahme. Sollten sich die Hersteller aus China technologisch verbessern, ihr Servicenetz ausbauen und andere Dienstleistungen wie einen mobilen Service etablieren, könnten sie Boden gut machen. Interessant: Die Skepsis gegenüber chinesischen Marken war bei älteren Kunden ausgeprägter, während sich jüngere Generationen offener gegenüber E-Autos aus China zeigten.

Grundsätzlich, so ein übergreifendes Umfrageergebnis, sei die allgemeine Abneigung gegenüber E-Mobilität in Deutschland weiter groß. Demnach seien fast 75 Prozent der Befragten weder im Besitz eines E-Autos, noch planen diese eine Anschaffung. Das Ziel, 15 Millionen E-Autos bis 2030 auf deutsche Straßen zu bringen, dürfte angesichts dieser Skepsis nur schwer erreichbar sein. (SP-X)

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