Opel nennt Preis für Elektroauto Ampera

Ein Jahr vor dem Marktstart

Bereits ein Jahr vor dem Marktstart hat Opel den Preis für den Ampera bekannt gegeben. Das Elektroauto des Rüsselsheimer Autobauers wird Ende 2011 für 42.900 Euro angeboten.

Von Frank Mertens

Der Rüsselsheimer Autobauer Opel hat bereits ein Jahr vor dem Marktstart des Ampera den Preis für sein Elektroauto bekannt gegeben. Er wird Ende 2011 zu einem in Europa einheitlichen Preis von 42.900 Euro beim Händler stehen. Kunden, die Interesse an dem mit einem Range Extender ausgestatteten Fahrzeug haben, können sich aber bereits schon jetzt einen Ampera reservieren lassen. Dafür verlangen die Rüsselsheimer eine Reservierungsgebühr von 150 Euro, die beim Kauf vom Kaufpreis abgezogen wird. Interessenten können sich das Auto im Internet (http.//www.opel-ampera.de) reservieren lassen.

Positive Resonanz bei Gewerbekunden

"Der Ampera begründet eine neue Klasse elektrischer Mobilität. Kein anderes Elektrofahrzeug verfügt über eine derartige Freiheit in Sachen individuelle Fortbewegung", sagte Opel-Vize Alain Visser, "wir sind keinerlei Kompromisse eingegangen. Der Ampera ist ein wunderschönes Auto, das jede Menge Fahrspaß bietet und erstklassig ausgestattet ist."

Opel will mit dem Ampera in der Startphase vor allem Flottenkunden ansprechen. "Nachdem wir schon die Gelegenheit hatten, den Opel Ampera verschiedenen potentiellen Groß- und Gewerbekunden präsentieren zu können, sind wir auf eine sehr positive Resonanz gestoßen und uns wurde großes Interesse an diesem Produkt signalisiert", sagte Opel-Vertriebschefin Imelda Labbé auf Nachfrage der Autogazette.

Immense Nachfrage in den USA

US-Präsident Barack Obama im Chevrolet Volt dpa

In den USA wird der baugleiche Chevrolet Volt für 41.000 Dollar (je nach Wechselkurs), also für umgerechnet rund 31.500 Euro angeboten. In den USA gewährt der Staat im Gegensatz zu Deutschland allerdings ein Kaufanreiz von 7500 Euro. In den USA hat die Vorproduktion des Opel Ampera bereits begonnen. "Die Autos, die Ende 2011 bei den Händlern stehen werden, werden ab Sommer kommenden Jahres produziert", hatte Frank Weber, bei Opel Vizepräsident Produktplanung, kürzlich im Interview mit der Autogazette gesagt.

Die Nachfrage nach dem Volt ist in den Staaten immens, wie Weber sagte. "In den USA gibt es eine Liste mit über 50.000 Interessenten für den Chevrolet Volt. Sie sehen: Das Auto wird bereits wahrgenommen. Doch erst im kommenden Jahr, wenn das Auto auch wirklich auf den Straßen unterwegs sein wird, wird man eine genaue Aussage treffen können. Das trifft auch auf Absatzzahlen in Deutschland und Europa zu", so Weber.

Planung erhöht

Bis zu 80 Kilometer rein elektrisch kann der Opel Ampera zurücklegen Opel

Im Jahr 2012 sollten vom Ampera und Volt ursprünglich nur 30.000 Fahrzeuge verkauft werden. Doch diese Planung habe man mittlerweile nach oben korrigiert. Nun plane man mit 45.000 Autos, wie Weber sagte. Der Volt fährt im Gegensatz zu Hybridautos rein elektrisch. Ein eingebauter Verbrennungsmotor lädt bei Bedarf nur die Batterie auf. GM nennt das Aggregat deshalb «Reichweitenverlängerer».

Ist je nach Fahrtweise zwischen 40 und 80 Kilometern die Ladekraft der Batterie erschöpft, springt der Verbrennungsmotor als Generator für die Batterie ein. Während Opel die Preise für den Ampera bekannt gab, stehen die Verbräuche des Elektroautos noch nicht fest. Der baugleiche Chevrolet Volt soll auf den ersten 100 Kilometern - verbunden mit 60 Kilometern rein elektrischen Fahrens - rund 1,6 Liter Kraftstoff verbrauchen. Aber auch Chevrolet hat noch keine Angaben über die weitere Verbrauchskurve gemacht.

Keine zusätzliche Infrastruktur nötig

Voll Familientauglich präsentiert sich der Opel Ampera Opel

Während andere Hersteller zur Marktdurchdringung der Elektromobilität auch eine entsprechende Infrastruktur benötigen, sieht man dies bei Opel gelassen. Der Ampera hat durch den an Bord befindlichen Verbrennungsmotor kein Reichweitenproblem und ist innerhalb von drei Stunden an einer haushaltsüblichen Steckdose wieder aufgeladen. "Unabhängige Experten bescheinigen unserer Technologie, dass sie den Schlüssel liefert, die Elektromobilität einem Massenmarkt zu erschließen. Es muss letztlich so sein, dass ich elektrisch fahren kann, ohne dass sich die Welt um mich herum ändert", so Weber.

"Bei uns braucht der Kunde keine Angst zu haben, unterwegs wegen der Batterie stehen zu bleiben", sagte Opel-Sprecher Patrick Munsch der Autogazette.

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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