Wer sich in diesen Wochen ein E-Auto bestellt hat, der wird es wohl nicht mehr in diesem Jahr bekommen. Damit käme der Käufer nicht mehr in den Genuss der vollen Kaufprämie.
Der ADAC hat die Reform der staatlichen Förderung von Elektroautos nun noch einmal kritisiert. Mit Blick auf die neue Förderrichtlinie erklärte ADAC-Technikpräsident Karsten Schulze am Mittwoch, die Bundesregierung habe die Chance verpasst, die Förderung verbraucherfreundlicher zu gestalten. Autokäuferinnen und -käufern sollten die Höhe der Förderung schon bei der Bestellung eines Fahrzeuges zugesagt bekommen.
Die Reform der Förderung war bereits bekannt. Eine Antragstellung ist nur für Fahrzeuge möglich, deren Zulassung bereits erfolgt ist, wie aus der Richtlinie hervorgeht. Doch aufgrund der Chipkrise und Teileprobleme müssen Kunden teils länger als ein Jahr auf ein E-Auto warten.
PHEVs werden nicht mehr gefördert
Im Zuge der Reform laufen Subventionen für Plug-in-Hybridfahrzeuge Ende dieses Jahres aus. Käufer von reinen Elektroautos bekommen vom kommenden Jahr an weniger Unterstützung vom Staat. Vom 1. September 2023 wird die Förderung auf Privatpersonen beschränkt – Unternehmen gehen dann leer aus. Während es bisher eine staatliche Prämie von 6000 Euro beim Kauf eines E-Autos gab, wird sie ab dem kommenden Jahr auf 4500 Euro reduziert.
Der ADAC kritisierte, deutsche Hersteller böten kaum günstige Fahrzeuge an und strichen Basismodelle aus dem Angebot. «Die Elektromobilität wird nur dann erfolgreich sein, wenn sie jedermann zugänglich ist und nicht etwa ein Nischenprodukt für Gutverdienende bleibt», sagte Schulze. «Unserem Eindruck nach sind Fahrzeuge aktuell überteuert.
Hersteller sind aufgefordert, Kunden deutlich stärker entgegenzukommen und so auch die sinkende Förderung ein Stück weit zu kompensieren.» Das Risiko einer nicht mehr rechtzeitigen Auslieferung vor dem Jahreswechsel sei hoch. «Autokäufer laufen Gefahr, nicht mehr die volle Förderung zu erhalten, wenn das Fahrzeug erst im neuen Jahr zugelassen werden kann.»
Dass die E-Autos deutlich günstiger werden, steht zudem nicht zu erwarten. So hat VW-Markenchef Thomas Schäfer bereits angekündigt, dass der ID.2 nicht wie ursprünglich geplant für 20.000 Euro angeboten wird, sondern voraussichtlich für unter 25.000 Euro. Begründet wird diese Preisgestaltung mit erhöhten Energie- und gestiegenen Rohstoffkosten. (AG/dpa)