Mit dem Terramar bringt Cupra ein schnittiges SUV. Als Plug-in-Version sind mehr als 100 Kilometer elektrische Reichweite drin.
Der Anspruch ist unmissverständlich: Mit „There is no second“ hat der spanische Autobauer Cupra sein neues Modell Terrramar betitelt. Ein überaus geschichtsträchtiger Satz, den – je nach Überlieferung – ein Page, ein Signalgast oder der Marquess von Anglesey 1851 zu Königin Victoria gesagt haben soll. Damals, als der US-Schoner „America“ bei einer Regatta um die Isle of Wight die versammelte britische Segelelite düpierte. Sobald im Hafen von Cowes kein Zweifel mehr bestand, dass der Zweimaster aus der Neuen Welt weit und breit das einzige Schiff am Horizont war, fragte die Queen besorgt, wer denn Zweiter sei. Die bekümmerte Antwort: „Majestät, es gibt keinen Zweiten…“
Womit schon mehr als anderthalb Jahrhunderte Prinzip und Motto der seit 1870 offiziell America’s Cup genannten Regatta hinreichend beschrieben sind. Und was gleichermaßen für Wettbewerbe jenseits des Segelsports und oft genug im Leben überhaupt gilt: Dem Sieger gebührt der Pokal, nach den anderen kräht kein Hahn.
Weltpremiere beim America’s Cup
Derlei kompromisslose Gedanken sind ambitioniert für eine Marke, die es gerade mal sechs Jahre gibt. Erst waren es nur die Schärfsten von Seat, die stolz das Gütesiegel „Cupra“ tragen durften. Mittlerweile ist aus dem sportlichen Kürzel für „Cup Racer“ eine eigene Identität geworden. Mit eigenem Logo, eigenem Auftritt, vor allem aber eigenem Selbstbewusstsein.
Die Katalanen haben Erfolg damit. Ihre Modelle gelten als schnittig, sportlich und vor allem kein bisschen langweilig. Obendrein als offen für E-Mobilität. Mit dem 4,52 Meter langen Terramar indes wird im ungarischen Audi-Werk Györ der wohl letzte Cupra auf Kiel gelegt, den es noch als Verbrenner geben wird – aber eben auch deutlich elektrifiziert. Ein Wagen für den Übergang. Bei der Weltpremiere in Barcelona, wo derzeit die 37. Auflage des America’s Cup ausgetragen wird, haben sie ihn im Wortsinn aus der Versenkung geholt.
Hommage an historische Rennstrecke
Cupra-Chef Wayne Griffiths sieht den Terramar als „nächste Stufe unserer Wachstumsreise“. Und selbstverständlich als Hommage an die historische Rennstrecke bei Barcelona. Damit werde klar, was ein SUV hinsichtlich Emotionen, Leistung und Design bieten könne. „Für manche Menschen folgt das Design den Funktionen, für uns folgt das Design den Emotionen.
Das Top-Modell wird ein Plug-in-Hybrid sein, 272 PS stark, schnellladefähig bei 50 kW und mit einer elektrischen Reichweite von mehr als 100 Kilometern, das zweite VZ-Doppelherz kommt mit 204 PS Systemleistung. Auch 48-Volt-Mildhybride ab 150 PS werden im Angebot sein, der potenteste Verbrenner wird mit 265 PS allerdings knapp unter dem Flaggschiff mit dem knapp 20 kWh großen Akku liegen. Selbstverständlich bietet Cupra auch diverse Allrad-Modelle feil, unabhängig davon rollen alle Terramar auf mindestens 18 Zoll großen Rädern – Sportfahrwerk, Schaltwippen, DSG und Progressivlenkung sind serienmäßig an Bord, ebenso jede Menge Assistenz.
Im Inneren setzt Cupra stark auf Digitalisierung mit größeren Displays und einem besseren Head-up-Display. Recyceltes Plastik und mit Naturstoffen gegerbtes Leder sollen gleichzeitig für mehr Nachhaltigkeit sorgen. Das alles ist nicht für kleines Geld zu haben, die Preise starten bei 43.020 Euro. Für ein noch nicht genanntes Aufgeld werden 1337 Terramar schwarz und mit dunklem Interieur als „America’s Cup Edition“ aufgelegt. Zumindest davon gibt es dann so schnell keinen Zweiten…