Der Ausbau der erneuerbaren Energien schreitet weiter voran. Im ersten Halbjahr stieg ihr Anteil an der Stromerzeugung um neun Prozent an.
Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien hat im ersten Halbjahr weiter zugenommen. Wie aus aktuellen Zahlen des Umweltbundesamtes (UBA) hervorgeht, lag die Steigerung gegenüber dem Vorjahreszeitraum mit 147 Terawattstunden (TWh) bei etwa neun Prozent.
Der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch belief sich im ersten Halbjahr nach Berechnungen der Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik auf rund 57 Prozent.
Wie das UBA mitteilte, sei der Anstieg bei den Erneuerbaren vor allem auf zwei Faktoren zurückzuführen: So gab es zum einen windreiche Wintermonate, zum anderen stieg der Anteil bei der Windstromerzeugung um zehn Prozent. Daneben habe auch der Leistungszuwachs bei der Photovoltaik trotz sonnenärmerer Verhältnisse zu einem Plus von 13 Prozent beigetragen.
Bei der Wasserkraft gab es aufgrund von viel Regen einem Anstieg von 12 Prozent. In den ersten sechs Monaten des Jahres entfiel auf die Windstromerzeugung mit etwa 51 Prozent der größte Anteil bei der erneuerbaren Stromerzeugung bei. Die Photovoltaik folgte mit 24 Prozent, die Biomasse kommt auf etwa 15 Prozent und die Wasserkraft auf etwa 8 Prozent.
Weitere Anstrengungen nötig
Dass der Anteil der Erneuerbaren zunahm, wertet UBA-Präsident Dirk Messner als Erfolg. „Die Ausbauzahlen machen zugleich deutlich, dass es weiter erheblicher Anstrengungen bedarf. Allein im Bereich Photovoltaik brauchen wir einen Zuwachs von etwa 50 Prozent, um den Zielen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes zu entsprechen“, fügte Messner hinzu.
„Für das Gelingen sind Planbarkeit und eine behutsame Weiterentwicklung der Fördermechanismen wichtig. Darüber hinaus sollten Verteilnetzgebiete, in denen besonders viel erneuerbare Energieanlagen angeschlossen werden, nicht zusätzlich durch steigende Netzentgelte belastet werden“, forderte der UBA-Chef.
Wie die Behörde weiter mitteilte, sei der Leistungszuwachs im ersten Halbjahr stark vom PV-Zubau dominiert gewesen. Der Netto-Zubau in diesem Zeitraum habe sich auf 7,5 Gigawatt (GW belaufen, beim Zubau der Windenergieanlagen an Land seien es nur 0,9 GW gewesesen, bei der installierten Leistung von Windenergieanlagen auf See kamen im zweiten Quartal etwa 0,4 GW an Nettoleistung hinzu. Das PV-Ausbauziel für 2024 von 84 GW nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) sei bereits nach sechs Monaten mit 88 Gw erreicht worden.
Der im ersten Halbjahr im Verkehr eingesetzte Anteil von Erneuerbaren lag bei 21,9 TWh. Das sind drei Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Laut UBA lag die im Verkehr eingesetzte erneuerbare Strommenge bei knapp drei Prozent des in Deutschland genutzten grünen Stroms. Diese wird zu etwa 70 Prozent im Schienenverkehr und zu ca. 30 Prozent im Straßenverkehr verwendet.