Volvo plant die Reichweitenverlängerung von Elektrofahrzeugen per Brennstoffzelle. Bereits in zwei Jahren sollen die erste Prototypen zu Testzwecken auf den Straßen fahren.
Mit der Serienreife seiner B-Klasse "F-Cell" hat Mercedes es vorgemacht, nun zieht auch Volvo in Sachen Brennstoffzelle nach. Wie die Schwaben versprechen sich auch die Schweden von dieser Technik, die bisher wegen der begrenzten Akku-Speicherkapazität auf maximal rund 150 Kilometer limitierte Reichweite von Elektroautos deutlich erweitern zu können. Volvo kooperiert bei diesem Projekt mit dem Unternehmen Powercell Sweden AB.
"Reformer" als Kernstück
"Damit forcieren wir unsere Entwicklungsarbeit auf dem Gebiet der Elektromobilität. Bisher sorgen Batteriekosten und -größe dafür, dass rein elektrisch angetriebene Fahrzeuge eine vergleichsweise beschränkte Reichweite aufweisen. Mit Hilfe von Brennstoffzellen kann die Fahrstrecke bis zum Wiederaufladen deutlich ausgeweitet werden. Gleichzeitig erweitern wir unsere Kompetenz auf den Gebieten Brennstoffzelle und Wasserstoff", erläutert Stefan Jacoby, Präsident und CEO der Volvo Car Corporation.
Kernstück der Forschung ist der sogenannte "Reformer", der flüssigen Kraftstoff in Wasserstoff-Gas umwandeln soll, um damit den Elektromotor zu betreiben. Dadurch wird elektrische Energie ohne den Ausstoß von Kohlenmonoxid (CO), Stickoxiden (NOx), Schwefeloxiden (SOx) und Rußpartikeln produziert. Somit mit der CO2-Ausstoß erheblich reduziert und die Reichweite erheblich erhöht. Volvo spricht von 250 Kilometern, zuzüglich der Reichweite, die aus den mitgeführten Batterien des Fahrzeugs resultiert.
Keine Aussagen über Markteinführung
Noch befindet sich Volvo nach eigener Aussage im Anfangsstadium der Entwicklung des Systems, doch schon 2012 will man zwei Prototypen auf Basis des kompakten Elektroautos Volvo C30 "Drive Electric" zu Erprobungsfahrten in den Alltagsverkehr entsenden.
Aussagen über eine Markteinführung trifft der schwedische Hersteller noch nicht. "Die Entscheidung darüber fällt unter Berücksichtigung der Erkenntnisse aus dem Forschungsprojekt und den Möglichkeiten, die sich daraus eröffnen", so Jacoby. (AG/mid)