Kia Sportage: Effizient, wenn man es will

Unterwegs mit dem 1.6 T-GDI PHEV AWD

Kia Sportage: Effizient, wenn man es will
Komfortabel und agil: der Kia Sportage. © Mertens

Der Kia Sportage sieht gut aus. Vor allem dann, wenn er in der Ausstattungsvariante GT-Line in Zweifarblackierung vorfährt.

Doch das SUV der Koreaner hat weitaus mehr zu bieten als nur ein attraktives Design. Er bietet mit dem von uns gefahrenem 1.6 T-GDI in Verbindung mit einem Elektromotor auch ausgesprochen gute Fahrleistungen. Der Plug-in-Hybrid stellt eine Leistung von 265 PS zur Verfügung, die dank eines serienmäßigen Allradantriebs auch gut auf die Straße gebracht werden.

Mit seinem Teilzeitstromer setzt Kia seinen Weg der Elektrifizierung des Antriebsstranges konsequent fort – und das kommt bei den Kunden an. Allein im ersten Halbjahr dieses Jahres entfielen beim Absatz der Marke 33,8 Prozent auf Elektroautos und Plug-in-Hybride. Der Gesamtmarkt kommt hier nach Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) nur auf 24,7 Prozent.

Mehrheitsfähiges Design, stimmige Technik

Dass Kia derartigen Erfolg mit seinen elektrifizierten Modellen hat, überrascht nicht. Die Koreaner bieten neben einem mehrheitsfähigen Design ein stimmiges Gesamtpaket. Damit kann sich Kia längst mit der europäischen Konkurrenz messen – das trifft allerdings auch auf den Preis zu: Unser Sportage steht in der mit 50.290 Euro in der Preisliste. Günstig sieht anders aus. Addiert man zu diesem Grundpreis noch die Zweifarblackierung (920 Euro), das Sound Paket (590 Euro) und das Drive-Wise-Park-Plus Paket (1390 Euro) unseres Testwagen hinzu, ist man schnell bei 53.190 Euro angelangt. Das ist eine Ansage.

Dafür bekommt man aber auch einen Teilzeitstromer vor die Tür gestellt, der auch beim Abstecher in den Wald in der sächsischen Schweiz einen stimmigen Eindruck hinterlässt. Dank dem serienmäßigen Allradantrieb kommt man mit ihm auch auf unwegsamen Gelände bestens voran. Mit seiner schwarz-grünen Lackierung passt er sich zudem seiner Umgebung gut an.

Mit dem Kia Sportage kann man dank Allrad auch gut abseits befestigter Straßen unterwegs sein. Foto: Carl Mertens

Bevor die Frage aufkommt: Natürlich waren wir auf den Waldwegen rein elektrisch unterwegs, hatten den EV-Mode eingeschaltet. Die Batterie soll übrigens eine Reichweite von bis zu 70 Kilometer ermöglichen – wir kamen bei vollem Akku nicht ganz so weit: es waren 54 Kilometer. Aber wie immer kommt es darauf an, wer hinter dem Steuer sitzt.

Laden zahlt sich aus

Dass ein PHEV auch nur dann Sinn macht, wenn man ihn lädt, sollte sich mittlerweile herumgesprochen haben. Nur dann lässt er sich auf effizient fahren. Und, wie schaut der kombinierte Verbrauch aus? Er soll bei 1,1 Liter und 16,9 kWh auf 100 Kilometer liegen, wie Kia in Aussicht stellt. Das entspricht indes nicht ganz unserem Verbrauch: bei uns genehmigte sich der Sportage PHEV bei vollem Akku 2,3 Liter und 17,1 kWh, bei leerem Akku lag der Verbrauch bei 6,8 Litern. Ein Grund mehr, ihn abends an die Steckdose zu legen.

Als Plug-in-Hybrid mit voller Batterie ist der Kia Sportage durchaus effizient. Foto: Carl Mertens

Abseits der reinen Verbrauchswerte bietet der Sportage ein ausgewogenes Fahrwerk, was auch bei unserem Abstecher in den Wald einen guten Eindruck hinterließ. Auf der Straße absorbiert das straffe, aber nicht unkomfortable Fahrwerk schlechte Fahrbahnverhältnisse ebenfalls ziemlich souverän. Wer es im Sportage auch etwas sportlicher mag, kann dies tun, bis Tempo 140 übrigens elektrisch. Die Lenkung reagiert direkt, vermittelt eine gute Rückmeldung.

Ausreichend Platz im Innenraum

Der Innenraum im Sportage entspricht seinem Preis: Es sieht qualitativ wertig aus, die Instrumente sind natürlich digital und die Bedienung geht intuitiv von der Hand. Dank seiner Länge von 4,51 Meter, einer Breite von 1,86 und einer Höhe von 1,65 Meter haben die Passagiere ausreichend Platz, auch im Fond. Hier können selbst zwei Erwachsene kommod sitzen, zu dritt geht es auch, doch dann wird es kuschelig. Im Kofferraum findet sich Platz für 591 Liter Gepäck. Das reicht für den Ausflug einer vierköpfigen Familie.

Das neue Curved Display im Kia Sportage. Foto: Kia

Dass der Kia Sportage über eine Vielzahl von Assistenzsystemen verfügt, versteht sich von selbst. Neben Spurwechsel-Warner, Totwinkel- und Autobahnassistent, Querverkehrserkennung gehört dazu auch ein Ausstiegswarner. Das ist eine feine Sache – und sorgt dafür, dass beispielsweise Radfahrer beim Aussteigen frühzeitig erkannt und nicht gefährdet werden. Dieses Assistenzsystem sollte angesichts der vielen schweren Unfälle mit Radfahrern Pflicht sein.

Nach dem Ende der zweiwöchigen Testphase fällt die Bilanz zum Sportage positiv aus. Als Teilzeitstromer und mit Allrad hinterlässt er einen stimmigen Eindruck. Doch der Preis hat es in sich, vor allem dann, wenn Ende des Jahres die Förderung für PHEVs gestrichen wird.

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