Hybrid statt Diesel

US-Spritsparkurs

Der Diesel spielt bei den Spritsparplänen der US-Regierung offenbar keine Rolle. Stattdessen setzt man auf Elektroautos und effizientere Ottomotoren.

Der Dieselmotor spielt bei den Spritsparplänen der US-Regierung offenbar keine Rolle. Stattdessen sollen Elektroautos und Verbesserungen des Ottomotors helfen, die für 2016 angekündigten Verbrauchsgrenzwerte zu erreichen. Das geht laut «Automotive News» aus einer Technologieliste der US-Umweltbehörde EPA und des Verkehrsministeriums hervor.

Strenges Sparziel

Das Sparziel ist streng: Rund 30 Prozent Verbrauchsreduzierung hat Präsident Barack Obama für die kommenden sieben Jahre gefordert. Der Spielraum für die Hersteller ist allerdings groß - auch bei konventionell motorisierten Fahrzeugen; viele aktuelle US-Pkw fahren mit veralteter
Motoren- und Getriebetechnik.

Allein durch die Umstellung von Saugrohreinspritzung auf die moderne Direkteinspritzung sowie durch den Einsatz von der Viergangautomatik auf Getriebe mit fünf Stufen ließe sich beispielsweise eine zweistellige Verbrauchseinsparung erzielen. Weiteres Potential liegt in der Umstellung auf variable Ventilsteuerung, dem Einsatz von Start-Stopp-Systemen und der Einführung von Doppelkupplungsgetrieben.

Die von EPA und Verkehrsministerien favorisierten Technologien werden in Europa und Japan bereits seit längerem eingesetzt. Große Entwicklungsarbeit ist also für die international weit verflochtenen US-Hersteller nicht mehr nötig, trotzdem würden die Fahrzeuge für den amerikanischen Kunden merklich teurer. Allein die Zusatzkosten für moderne Motoren liegen im vierstelligen Dollarbereich.

Importeure stehen gut da

Am wenigsten Probleme mit den Sparzielen dürften generell die Importeure haben. Sparsamstes Auto auf dem US-Markt ist nach der amerikanischen Verbrauchsnorm das Hybridauto Toyota Prius. Ebenfalls vorne mit dabei sind die deutschen Modelle Smart Fortwo und Mini Cooper, beide in den USA nur mit Ottomotor erhältlich.

Eine Sonderstellung nimmt VW ein, die Marke bietet den kompakten Jetta mit Dieselmotor an und erreicht damit ähnliche US-Verbrauchswerte wie der Smart. Auf der staatlichen Technologieliste findet der Selbstzünder aber zurzeit noch keine Berücksichtigung. Denn außer VW, Mercedes-Benz und demnächst wohl BMW bietet aufgrund der strengen Abgasgrenzwerte zurzeit kaum ein Hersteller Dieselautos auf dem US-Markt an. (mid)

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