Der Mini im Spannungsfeld

BMW-Test in Kalifornien

Wie einst Toyota beim Prius versucht nun auch BMW mit dem «Mini E» Kalifornien als Basis für einen Imagewandel zu nutzen. Im umweltsensibelsten Bundesstaat der USA starten die Bayern ihr «Mini-E»-Projekt.

Der Autobauer BMW macht in den USA die ersten Versuche mit batteriegetriebenen Fahrzeugen. Von Anfang kommenden Jahres an erhielten ausgewählte Kunden in den Regionen Los Angeles und New York 500 Elektro-Minis, sagte Entwicklungsvorstand Friedrich Eichiner am Dienstag in Los Angeles. In diesem groß angelegten Praxistest sollen Erfahrungen für spätere Serienmodelle gesammelt werden. Offiziell wird das Auto an diesem Mittwoch auf der Automesse in Los Angeles der Öffentlichkeit vorgestellt.

Reichweite bis 250 Kilometer

Der «Mini E» soll eine Reichweite von 200 bis 250 Kilometern haben und sich mit Hilfe einer speziellen Ladebox für die heimische Garage in zwei bis zweieinhalb Stunden aufladen lassen. Die Spitzengeschwindigkeit ist auf knapp 160 Kilometer pro Stunde begrenzt. Zum Preis machte Eichiner keine Angaben. Billig wird der Zweisitzer aber nicht. Interessenten müssen inklusive Versicherung und Service eine Leasingrate von 850 Dollar im Monat hinblättern. Dennoch ist das Interesse laut BMW groß. Bislang hätten bereits mehr als 10.000 Privatpersonen und Firmen Interesse angemeldet, sagte eine Sprecherin.

Eigene Marke?

BMW will angesichts nach wie vor hoher Spritpreise und schärferer Umweltschutzauflagen bis 2015 ein speziell für den Einsatz in Großstädten zugeschnittenes Serien-Auto anbieten. Davon soll es sowohl eine Variante mit einem sparsamen Verbrennungs- als auch eine mit einem Elektro-Motor geben. Ob das Fahrzeug möglicherweise unter einer neuen, vierten Marke neben BMW, Mini und Rolls-Royce vertrieben wird, sei weiter offen, sagte Eichiner.

Weltneuheiten in Los Angeles

Die Los Angeles Auto Show öffnet am 19. November ihre Pforten für Fachbesucher. Vom 21. bis zum 30. November steht sie dann allen Interessierten offen. Neben dem neuen Elektro-Mini sind weitere Weltneuheiten zu sehen, darunter der neue Ford Fusion, eine überarbeitete Sechszyliner-Dieselvariante des VW Touareg und die neueste Generation des kantigen Kleinwagens Nissan Cube, der demnächst auch in den USA und Europa zu haben sein soll. (dpa)

Keine Beiträge vorhanden