ADAC: Tricksereien bei Biosprit E 10 nicht hinnehmbar

Kritik an künstlicher Verteuerung

ADAC: Tricksereien bei Biosprit E 10 nicht hinnehmbar
Durch Leichtlaufreifen kann der Verbrauch gesenkt werden. © dpa

Der ADAC hat mit Empörung auf die Verteuerung der Spritpreise durch die Einführung des neuen Kraftstoffs E 10 reagiert. Es könne nicht sein, dass die Mineralölkonzerne den bisherigen E 5-Sprit künstlich verteuern, kritisierte der Automobilclub.

Nach der Einführung des neuen Kraftstoffes E 10 sind viele deutsche Autofahrer in diesen Wochen verunsichert. Verträgt mein Auto nun den neuen Biokraftstoff oder nicht? Doch neben dieser Frage kommt noch der Ärger auf die Mineralölkonzerne hinzu, die den alten Kraftstoff E 5 nun verteuern, um den Absatz der neuen Spritsorte anzukurbeln.

Tricksereien der Konzerne nicht hinnehmbar

Darüber hat sich nun der ADAC empört. Wie der Automobilclub am Freitag mitteilte, seien die Tricksereien der Mineralölkonzerne bei der Einführung des neuen Kraftstoffs Super E 10 nicht hinnehmbar. Deshalb bat ADAC Präsident Peter Meyer nun Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) um Unterstützung.

Meyer forderte den CDU-Politiker auf, nicht zuzulassen, dass circa drei Millionen Autofahrer, die nach wie vor auf E-5-Kraftstoff angewiesen sind, an den Tankstellen über Gebühr abkassiert werden. „Offensichtlich verfolgen die Ölkonzerne massiv die Absicht, die Kraftstoffsorte Super E 5 mit 95 Oktan vom Markt zu nehmen und nur noch E 5 mit 98 Oktan anzubieten. Dieser Sprit wird unter den Bezeichnungen Super und Super Plus meist etwa fünf Cent teurer als Super E 10 verkauft“, heißt es in der Mitteilung des ADAC.

Für den ADAC stehe das Vorgehen der Mineralölkonzerne im Widerspruch zur ursprünglichen Absicht der Politik, die auf Super E 5 angewiesenen Autofahrer vor unangemessener Benachteiligung zu schützen. Doch dieses Schutzinteresse würde nun von den Mineralölkonzernen missachtet, moniert Meyer. Der ADAC fordert Röttgen deshalb dazu auf, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um das Aushebeln der Bestandsschutzregelung zu verhindern.

Preisunterschied fünf Cent

Beim Marktführer Aral wird die im Januar eingeführte Biospritsorte mit einem zehnprozentigem Ethanol-Anteil künftig die billigste Benzimnsorte sein. «Wenn es nicht deutlich günstiger wäre, würde es keiner tanken», hatte der Vorstand der Aral AktiengesellschaftStefan Brok am Mittwochabend in Düsseldorf gesagt. An den auf den neuen Biosprit umgestellten Tankstationen betrage der Preisabstand zu den anderen Kraftstoffen derzeit 5 Cent. Bisher wurden einige 100 der mehr als 2500 Aral-Tankstellen in Deutschland umgerüstet. Ob die Preisstruktur dauerhaft so bleibe, sei nicht absehbar und hänge auch von den Wettbewerbern ab. (AG/FM/dpa)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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