Die Zahl an E-Autos steigt. Wegen starker Motoren und hoher Reichweiten gibt es trotz großer Nachfrage aber kaum kleine und günstige Modelle.
Auf Europas E-Automarkt herrscht ein Überangebot an teuren Modellen. Die Nachfrage nach günstigen Stromern wird hingegen kaum gedeckt, wie sich aus Daten der Unternehmensberatung Jato ergibt. Demnach fallen 48 Prozent aller angebotenen E-Auto-Modelle in die Preisklasse oberhalb von 50.000 Euro. Der Anteil diese Fahrzeuge an den Verkäufen beträgt allerdings lediglich 18 Prozent. Am unteren Ende des Marktes sieht es genau andersherum aus: Während Modelle bis 20.000 Euro Kaufpreis lediglich ein Prozent des Angebots ausmachen, liegt ihr Marktanteil bei 10 Prozent.
In Deutschland sind aktuell rund 80 unterschiedliche E-Autos auf dem Markt. Davon sind gut die Hälfte SUVs, die generell teurer sind als klassische Limousinen. Normale Kleinwagen sind kaum verfügbar. Dazu kommt, dass vor allem die deutschen Hersteller ihre Modelle auf hohe Motorleistung und große Reichweiten hin optimieren, was zusätzlich für gehobene Preise sorgt.
Ein ähnliches Missverhältnis zwischen Angebot und Nachfrage gibt es auf dem US-Markt. Auch dort fällt rund die Hälfte aller angebotenen E-Autos in die Preisklasse oberhalb von 50.000 Euro. Unter 20.000 Euro ist auch dort kaum ein Stromer zu bekommen. Ganz anders hingegen in China: Dort decken sich Modellangebot und tatsächliche Verkäufe nahezu. So stellen etwa Autos bis 15.000 Euro rund 19 Prozent des Modellangebots, während ihr Marktanteil den gleichen Wert erreicht. (SP-X)