Das E-Auto boomt – nur nicht bei Vielfahrern

Das E-Auto boomt – nur nicht bei Vielfahrern
E-Auto hin oder her: Dienstwagenfahrer bleiben dem Verbrenner treu. © VW

In der Zulassungsstatistik nehmen E-Autos ordentlich Fahrt auf. Wer sehr viel unterwegs ist, bevorzugt aber immer noch den Diesel.

In den vergangenen 20 Jahren ging es zunächst sehr langsam mit der E-Mobilität voran. 28 neu zugelassenen E-Autos registrierte das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) im Jahr 2003 und auch in den folgenden Jahren blieben die Neuzulassungen auf sehr niedrigem Niveau. Erst 2015 zählte das KBA wie aus der Statista-Grafik hervorgeht, mehr als 12.000 Neuzulassungen. Im Jahr 2020 wurden fast 200.000 E-Autos auf dem deutschen Markt zugelassen, 2021 waren es 355.961 Fahrzeuge. Im ersten Halbjahr 2022 erfasste das KBA 167.263 neu zugelassene batterieelektrische Pkw.

Zwischen Januar und Juni 2022 kamen 306.383 Neuwagen als reine E-Autos, Plug-in-Hybride und Brennstoffzellenfahrzeuge auf die Straße. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht das einem Plus von 9,8 Prozent und einem Marktanteil von 24,7 Prozent. Die reinen Batterie-Mobile legten um 26,2 Prozent zu und erreichten einen Marktanteil von 13,5 Prozent.

Wer hingegen dienstlich viel fährt, wählt zwar am liebsten einen Kombi, ist aber beim Antrieb eher dem Diesel zugeneigt. Wie sich aus einer Umfrage der Deutschen Automobil-Treuhand (DAT) ergibt, hängt die Wahl stark von Jahresfahrleistung und Steuerersparnis ab. Nutzer mit mehr als 40.000 Kilometern Jahresfahrleistung würden zu 50 Prozent einen Diesel wählen, ein reines E-Auto nur zu 8 Prozent. Wer weniger fährt, präferiert den Benziner mit 36 Prozent, der Diesel bleibt mit 13 Prozent hinter dem E-Mobil mit 19 Prozent zurück.

Jeweils rund 30 Prozent würden in beiden Fällen einen Plug-in-Hybrid wählen. Der Teilzeit-Stromer ist aber vor allem durch die günstige Besteuerung attraktiv. Würde diese wie diskutiert wegfallen, wäre er nur noch für 10 Prozent der Kunden interessant. Profitieren würden von einem Umstieg vor allem der Diesel und der Vollhybrid. (SP-X)

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