Den Namen DS tragen bei Stellantis die Premium-Modelle. Der kompakte DS N°4 bietet von Verbrenner über Hybride bis Elektro alle Technologien.
Das Design kommt aus Frankreich, gebaut wird der DS N°4 (sprich: DS Nummer 4) in Rüsselsheim. Diese Kombination aus blechgewordenem Savoir vivre und deutscher Ingenieursexpertise gibt es ab Ende Oktober zu Preisen ab rund 38.000 Euro in drei Motorisierungen: als Mildhybrid, als Plug-in-Hybrid und erstmals in der Baureihe auch rein elektrisch. Ein Diesel wird Anfang 2026 nachgeliefert. Allen Versionen gemeinsam ist der neue Kühlergrill mit beleuchtetem DS-Logo.
Zu haben ist die Nummer vier in den Ausstattungsvarianten Pallas und Etoile, die noch durch zusätzliche Optionspakete oder durch den reichlichen Einsatz von Nappaleder und Alcantara aufgepeppt werden können. Mit der Edition Jules Verne setzen die Franzosen noch eins drauf – etwa mit einem Badge auf der Motorhaube und Radnabenkappen in hellem Gold. Serienmäßig sind unter anderem grundsätzlich eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik, beheizbare und elektrisch einklappbare Außenspiegel, ein Sicherheitspaket mit Tempomat und adaptivem Geschwindigkeitsbegrenzer, Notbremssystem, Einparkhilfe und Rückfahrkamera und kabellose Smartphone-Konnektivität an Bord.
Vorne ordentlich Platz
Die wichtigsten Anzeigen erscheinen im jetzt 10,25 Zoll großen Zentralinstrument hinter dem Lenkrad. Die Bedienung läuft weitgehend über den 10-Zoll-Touchscreen, der wie ein Smartphone auf individuell einstellbaren Widgets basiert. Die Tasten des DS N°4 sind teilweise eigenwillig angeordnet, etwa die für die elektrischen Fensterheber, die ganz weit oben mittig gleich neben der Fensterkante sitzen. Der Modusschalter (Eco, Normal, Sport) ist weit hinten auf dem Mitteltunnel platziert, die dreistufige Rekuperationsbedienung für den Stromer wiederum findet sich wie gewohnt hinter dem Lenkrad.
Das Platzangebot vorne ist sehr ordentlich. Hinten geht es ein wenig beengter zu. Und der Kofferraum zeigt schon durch seine eher kleine Öffnung, dass maximale Transportleistung im Lastenheft der Entwickler und Designer nicht oberste Priorität hatte. Immerhin schlucken die Gepäckabteile mit Fünfer-Bestuhlung zwischen 430 (Hybrid) und 360 Liter (Plug-in), bei umgeklappten Rücksitzlehnen sind es zwischen 1.260 (E-Tense) und 1.220 (Plug-in). Für zwei Personen und deren Reisegepäck reicht das locker.
Erkennbar auf Komfort ausgelegt
Wobei das mit Gepäck und langer Fahrt sehr wohl auch für den Vollelektriker relevant ist. Der hat eine neue, mit 58,3 kWh Kapazität leicht gegenüber den vergleichbaren Stellantis-Stromern gewachsene Kapazität zu bieten und schafft deshalb eine Reichweite von bis zu 449 Kilometern. Eher langsam geht es an der Schnellladesäule zu. Die Batterie zieht gerade mal 120 kW und braucht für eine Füllung von 20 auf 80 Prozent rund eine halbe Stunde. Nicht nur bei der koreanischen Konkurrenz geht das deutlich flotter. An der Wallbox fließen serienmäßig 11 kW. Der E-Tense ist wie seine teilelektrischen Brüder erkennbar auf Komfort ausgelegt, trotzdem lässt er sich problemlos auch flott und ohne Nachschwingen durch enge Kurven zirkeln. Gut abgestimmt ist auch die Lenkung, die exakt das richtige Maß an Rückmeldung liefert. Der Vollständigkeit halber: 7,1 Sekunden vergehen beim Sprint auf Tempo 100, abgeregelt wird bei 160.
Mit einer größeren Batterie mit jetzt 14,6 kWh und einer deutlich größeren elektrischen Reichweite von jetzt 77 Kilometern geht der mit einer Systemleistung von 225 PS ausgestattete Plug-in-Hybrid an den Start. Der Antrieb liefert im reinen E-Betrieb eine ordentliche Vorstellung ab, die 92 kW (125 PS) starke E-Maschine hat mit dem Gewicht des doppelten Antriebs keine Probleme und meistert auch flotte Ampelstarts und Überholvorgänge ganz entspannt – und bis 135 km/h. Der Vierzylinder-Turbo mit 1,6 Litern und 180 PS meldet sich bei Kickdown akustisch zurückhaltend zu Wort und setzt zusammen mit dem Strom-Aggregat 360 Nm maximales Drehmoment frei – in Zahlen: null bis 100 km/h in 7,4 s, Höchstgeschwindigkeit 233 km/h. Dritter im Bunde ist der aus diversen Stellantis-Modellen bekannte Mildhybrid mit einer Systemleistung von 145 PS, der geschmeidig und bei Bedarf auch mit Nachdruck zu Werke geht.Das 6-Gang- Doppelkupplungsgetriebe passt gut ins Konzept. Und mit der Spitze von 203 km/h sollte man auch klarkommen.
Unter 38.640 Euro kommt man beim neuen Kompakt-DS nicht ins Geschäft, das ist nicht gerade wenig. Der DS 4 N°4 eignet sich an besten für Paare, junge Familien oder Singles, die eher die Avantgarde als die Massenkonfektion schätzen. (SP-X)

