DS 9: Französische Limousine für Individualisten

DS 9: Französische Limousine für Individualisten
Ab sofort ist die große Limousine DS 9 in Deutschland bestellbar. © DS

Mit dem DS 9 bringt der französische Autobauer in diesen Wochen eine große Limousine auf den Markt. Sie wartet mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis auf.

Dass DS Automobiles sich in diesem Jahr einiges vorgenommen hat, sieht man auch an der Einführung des Kompaktmodells DS 4 im Herbst. Der sich auf über 4,90 Meter erstreckende DS 9 setzt die lange und zwischenzeitlich ausgesetzte Tradition großer französischer Limousinen fort. Trotz eines attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnisses wird er hierzulande eine wohl seltene Erscheinung bleiben. Den Individualisten, die DS mit dem 9 ansprechen will, dürfte das vermutlich sogar ganz recht sein.

Ganz der Tradition großer Franzosen folgend, zeichnet auch den DS 9 ein charismatisches Äußeres aus. Das Fahrzeug wirkt coupéhaft gestreckt. Aufwendig gearbeitete Leichtmetallräder in 19 Zoll oder seine ausdrucksstarken Front- und Heckleuchten sowie die Säbelzahn-Tagfahrlichter sorgen für eine gehörige Portion Extravaganz. Reichlich Chromschmuck, viele Charakterlinien sowie mit dem Blech bündige Türgriffe sind weitere Details, die dem Franzosen das gewisse Etwas verleihen. Die Türgriffe kommen dem Fahrzeuggast nur bei Bedarf entgegen.

Viel Platz für Fahrer und Beifahrer

Vorne empfängt der DS 9 seine Gäste mit viel Platz und einem modernen Ambiente mit allerdings einigen ausgefallen Details. Hier bietet DS einen besonderen Pariser Chic auf Manufakturniveau. Ganz dem allgemeinen Trend folgend, gibt es hinterm Lenkrad ein 12 Zoll großes Display für alle fahrrelevanten Informationen, während sich zentral im Armaturenbrett ein ähnlich großer Touchscreen als Bedien- und Anzeigeoberfläche für Infotainment, Navigation und viele Fahrzeugfunktionen befindet. Das wirkt insgesamt sehr aufgeräumt. Lediglich in der Mittelkonsole gruppieren sich am unteren Bildschirmrand sowie um den Automatikwahlhebel noch einige wenige Schalter und Knöpfe mit besonderem DS-Touch.

Dank der nach hinten deutlich abfallenden Dachlinie macht man sich beim Einsteigen in den Fond des DS 9 zunächst etwas klein, um es sich nach der Origami-Einlage richtig bequem zu machen. Für durchschnittlich große Personen ist jedenfalls ausreichend Kopffreiheit vorhanden. Dank seines 2,90 Meter langen Radstands ist die Beinfreiheit sogar über jeden Zweifel erhaben. Reicht sie nicht, kann der Fondgast den Beifahrerstuhl per Knopfdruck nach vorne surren lassen. Ausstattungsabhängig lassen sich die Fondsitze verstellen. Der Kofferraum bietet zudem Platz für 510 Liter. Das Gepäckabteil ist allerdings mehr tief als hoch.

Einstiegspreis bei 47.550 Euro

Wir durften in der Basisausstattung Performance Line+ Platz nehmen, die im weitgehend schwarz gehaltenen Interieur etwas nüchtern wirkt. In dieser Variante zum Einstiegspreis von 47.550 Euro finden sich etliche Komfort-Extras und Assistenzsysteme wie auch schicke Materialien. So richtig zum DS wird der 9 allerdings erst, wenn man ihn in der 51.400 Euro teuren Rivoli-Ausstattung inklusive einem der beiden jeweils 4.500 Euro teuren Opera-Pakete bestellt.

Dann erhält man einen stilvoll eingerichteten sowie technisch hochgerüsteten Nobelschlitten, der auch gehobenen Ansprüche gerecht werden dürfte. Zu den wenigen noch zusätzlich verfügbaren Optionen gehören ein Focal-Audiosystem mit 14 Lautsprechern für 1.150 Euro sowie ein kameragesteuertes, aktives Federungssystem, welches vorausschauend das Fahrwerk auf den aktuellen Untergrund vorkonditioniert. Ausstattungsabhängig schlägt diese Lösung mit 1.200 beziehungsweise 1.800 Euro ins Kontor.

Auch Plug-in-Hybrid im Angebot

Der DS 9 bietet ein gutes Preis-Leistungsverhältnis. Foto: DS

Angesichts von Größe und Ausstattung könnte man hubraumstarke Antriebe erwarten, doch mehr als vier Töpfe und 1,6 Liter sind beim DS 9 nicht drin. In der reinen Benzinervariante „Puretech 225“ mit obligatorischer Achtgang-Automatik stellt dieser immerhin 225 PS bereit, was einen Sprint des 1,5-Tonners auf Tempo 100 in 8,8 Sekunden sowie eine Höchstgeschwindigkeit von 236 km/h erlaubt. Nur marginal flotter ist der alternativ angebotene E-Tense 225 mit identischer Systemleistung. Es handelt sich um eine mindestens 52.810 Euro teure Plug-in-Hybridversion, die dank Traktionsbatterie auch bis fast 50 Kilometer weit rein elektrisch fahren kann.

Außerdem verleiht die E-Maschine im Duett mit dem Vierzylinder ein dem noblen Anspruch des DS 9 zumindest zwischenzeitlich durchaus angemessen wirkendes Vortriebsmoment. Wem das nicht reicht, sollte bis zur Einführung der 360 PS starken Topversion E-Tense 4×4 warten. Dann wird er 1,6-Liter-Benziner von zwei E-Maschinen an Vorder- und Hinterachse unterstützt, was eine Sprintzeit aus dem Stand auf 100 km/h in weniger als 6 Sekunden sowie maximal 250 km/h erlaubt. Wie der Technik-Bruder 508 PSE dürfte der DS 9 mit dem starken Motorentrio wohl zwischen 65.000 bis 68.000 Euro kosten. (SP-X)

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