Der Diesel bleibt ungeachtet des VW-Abgasskandals bei den Kunden beliebt. Erstmals werden zum Jahreswechsel mehr als 14 Millionen Fahrzeuge mit Selbstzünder in Deutschland unterwegs sein.
Ungeachtet des VW-Abgasskandals werden die Zulassungsraten von Diesel-Pkw weiter steigern. Wie aus einer aktuellen Studie des Center Automotive Research (CAR) an der Universität Duisburg-Essen hervorgeht, werden zum Jahreswechsel erstmals mehr als Diesel-Pkw in Deutschland registriert sein. Der Trend wird sich nach Ferdinand Dudenhöffer, dem Autor der Studie, auch in den kommenden Jahren fortsetzen.
So sollen bereits zur Mitte des Jahres 2017 mehr als 15 Millionen Diesel-Pkw auf deutschen Straßen fahren. Für die Umwelt kein gutes Zeichen, emittieren Diesel-Pkw im Fahrbetrieb in der Stadt bis zu fünfmal mehr schädliche Stickoxide als in den Verkaufsprospekten der Autobauer genannt. „Greift die Bundesregierung nicht ein, wird sich die Schadstoffbelastung – die seit Jahren in zahlreichen deutschen Ballungszentren deutlich über den EU-Grenzwerten liegt – weiter verschlechtern“, so Dudenhöffer.
Steuervorteile abbauen
Dieser Trend zum Diesel könnte nur durch eine schrittweise Rückgängigmachung der Diesel-Steuersubvention abgeschwächt werden. So wird Diesel-Kraftstoff in Deutschland mit 18 Cent pro Liter mit weniger Steuern belastet als Ottokraftstoff. Der Trend zum Diesel wird zudem auch durch den derzeit niedrigen Dieselpreis begünstigt, der derzeit mit deutlich unter einem Euro pro Liter billiger ist als im Jahr 2004. „Es gibt keinen Grund Dieselkraftstoff niedriger zu besteuern als Ottokraftstoff.
Wer hohe Stickoxidbelastungen in deutschen Großstädten mit Millionen Menschen billigend in Kauf nimmt, missachtet die Gesundheit der Menschen“, so Dudenhöffer. Laut der Studie sei durch die „falschen und willkürlichen Steuervorteile“ in Deutschland „ein regelrechter Diesel-Boom ausgelöst“.
In Deutschland werden die Stickstoffdioxid-Belastungen trotz Ermahnung durch die EU-Kommission in mehr als 50 Gebieten und Ballungsräumen in Deutschland überschritten. Darunter sind Großstädte wie Berlin, Bielefeld, Dortmund, Düsseldorf, Duisburg, Hamburg oder auch Köln. (AG/FM)