Die Nachfrage nach Fahrzeugen mit Dieselmotoren nehmen deutlich ab. Der Diesel wird zu einem Auslaufmodell bei den Antrieben.
Im Juli kamen die Selbstzünder nur noch auf einem Anteil von 29,2 Prozent der Neuzulassungen, wie Branchen-Experte Ferdinand Dudenhöffer berichtet. Selbst einschließlich der seltenen Hybrid-Fahrzeuge auf Dieselbasis kommen sie nur noch auf 32,5 Prozent.
Derart niedrige Werte seien zuletzt 2009 verzeichnet worden, als staatliche Abwrackprämien vor allem den Neuerwerb von Kleinwagen befördert hatten, die damals vorwiegend von Benzin-Motoren angetrieben wurden.
Trendumkehr nicht in Sicht
Dudenhöffer sieht keine Argumente für eine Trendumkehr, obwohl inzwischen technische Lösungen für den heftig kritisierten Schadstoffausstoß der Diesel-Autos gefunden worden seien.
Selbst bei der einst treuen Firmenkundschaft habe der Diesel an Bedeutung verloren – sein Anteil sank von 77 Prozent aller neuen Dienstwagen Anfang 2015 auf aktuell noch 45 Prozent beziehungsweise 51,6 Prozent einschließlich der Hybridvarianten mit zusätzlichen Elektromotoren.
Hybride werden steuerlich begünstigt
Während die Hybride steuerlich begünstigt werden, schwindet der Kostenvorteil des Diesels, mahnte Dudenhöffer. Zwar bleibt der Vorteil bei der Energiesteuer gegenüber dem Superbenzin, die zusätzlich geplante CO2-Besteuerung werde aber die Preisdifferenz abschmelzen. „Für seine CO2-Bilanz ist der Diesel einfach zu teuer geworden. Deshalb wird er zum Auskaufmodell“, so Dudenhöffer. „Der Diesel inklusive der hybridisierten Varianten ist der klare Verlierer“, so der Wisenschaftler
Geringere Stückzahlen bedeuteten zudem höhere Kosten für das einzelne Auto, zu denen auch die aufwendige Abgasreinigung beitrage. Dudenhöffer folgert: „Die Auslaufphase beim Diesel hat begonnen.“ So hat der Autobauer Volvo bereits vor geraumer Zeit angekündigt, keine Investitionen mehr in eine neue Dieselgeneration zu tätigen. Bei den Kleinwagen spielt der Dieselantrieb bereits heute aufgrund der hohen Kosten keine Rolle mehr. (AG/dpa)