Frankreich terminiert Ende der Verbrennungsmotoren

Keine Fahrverbote geplant

Frankreich terminiert Ende der Verbrennungsmotoren
Am 1. Oktober war Paris autofrei © dpa

Dass in Frankreich im Jahr 2040 kein Verbrennungsmotor mehr über die Straßen knattern soll, ist bekannt. In Paris wurden nun die Daten für die Vorlaufzeit terminiert.

Im Kampf gegen gefährliche Luftverschmutzung setzt sich die Millionenmetropole Paris ein neues Ziel: das "Ende" für Dieselfahrzeuge im Jahr 2024 und für Benziner 2030. Das teilte die Verwaltung der französischen Hauptstadt mit. Eine Sprecherin sagte der Deutschen Presse-Agentur, es seien aber keine Verbote für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren oder Strafen in dem neuen Pariser Energie-Klima-Plan vorgesehen. Zum Erreichen der Ziele setze die Stadt auf Elektroautos oder den öffentlichen Nahverkehr.

Das Rathaus wies zudem auf den Plan von Frankreichs Umweltminister Nicolas Hulot hin, wonach im ganzen Land für Diesel- und Benzinfahrzeuge der verbindliche Endtermin 2040 lauten solle. Städte müssten bei diesem Szenario vorangehen. Auch Großbritannien hat für 2040 das Ende für Verbrennungsmotoren ausgeschrieben. In Norwegen soll das Ende bereits 15 Jahre früher beginnen.

Greenpeace begrüßt Terminierung

Luftverschmutzung ist in Paris ein großes Problem. Wegen Feinstaub-Alarms gab es im vergangenen Winter zeitweise Fahrverbote für ältere Dieselwagen. Die sozialistische Bürgermeisterin Anne Hidalgo reduziert seit längerem den Platz für den Autoverkehr.

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace lobte den Schritt. "Paris gibt die Richtung vor", sagte ihr Verkehrsexperte Benjamin Stephan. "Während sich die deutsche Debatte noch am Diesel abarbeitet, gewinnt die Entwicklung längst an Tempo. Deutschland wird nur Schritt halten, wenn die kommende Bundesregierung schon heute den Ausstieg aus dem Verbrenner einleitet und eine Verkehrspolitik für Menschen statt für Autokonzerne betreibt." (AG/dpa)

Vorheriger ArtikelVW-Nutzfahrzeuge auf dem Weg in die elektrische Zukunft
Nächster ArtikelBMW Group erneut auf Rekordkurs
Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

Keine Beiträge vorhanden