Oldtimer: So mache ich Autodieben das Leben schwer

Oldtimer: So mache ich Autodieben das Leben schwer
Das Alarmsystem Spexor lässt sich einfach in jeden Oldtimer installieren und scharf stellen. © Bosch

Oldtimer stehen bei Dieben hoch im Kurs. Doch wie schütze ich mein wertvolles Fahrzeug am besten vor Kriminellen?

Exakt 20.587 Autos wurden im vergangenen Jahr in Deutschland gestohlen. Vermehrt registriert die Polizei auch den Diebstahl von Old- und Youngtimern. Nicht verwunderlich, ist doch auch das allgemeine Interesse an und damit auch der Wert von historischen Fahrzeugen in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen.

Hinzu kommt, dass die eingebauten Diebstahlssicherungen oft genauso alt sind wie das Auto selbst. Um den Oldtimer zusätzlich zu sichern, gibt es verschiedene Herangehensweisen.

Mechanische Sperren preisgünstig

Mechanische Sperren sind dabei die einfachste Möglichkeit. So kann man beispielsweise das Lenkrad mit einem Schloss fixieren. Lenkradkrallen kosten um die 30 Euro, sie werden von außen gut sichtbar vom Fahrer vor dem Abstellen im Auto montiert. Für einen Profi sind solche Schlösser zwar leicht zu überwinden, es kostet aber Zeit und erregt Aufmerksamkeit – kann also einen Dieb abschrecken.

Parkkrallen, die ein Vorderrad mit einem Stahlbügel fixieren, sind ähnlich günstig und eignen sich vor allem für eine längere Abstellzeit. Gangschaltungssperren blockieren die Schaltung mit eingelegtem Rückwärtsgang oder Automatik-Hebel in P. Sie müssen von einem Fachmann eingebaut werden, mit einem mittleren dreistelligen Betrag sollte man rechnen.

Als einfache Wegfahrsperre dient auch ein Batteriewächter, der eigentlich die Tiefenentladung der Batterie verhindern soll. Über eine Fernbedienung wird die Batteriestromversorgung auf Knopfdruck getrennt und der Klassiker kann nicht gestartet werden. Die Technik funktioniert aber nur bei 12-Volt-Oldtimern, die über keine elektronischen Bauteile verfügen.

Oldtimer mit NFC-Chip versehen

Wiederum abschreckend wirken soll das versteckte Anbringen von NFC-Chips oder das Aufstreichen von künstlicher DNA an verborgener Stelle am Auto. Dabei macht eine wiederum gut sichtbare Plakette am Auto auf die Codierung aufmerksam. Ist das Fahrzeug präpariert, steigt die Gefahr für den Dieb entdeckt zu werden – selbst, wenn das Auto in Teilen und nicht im Ganzen verkauft wird. Kosten: Über das Missing Car Register kostet ein NFC-ID-Set beispielsweise 80 Euro. Einen ähnlichen Ansatz verfolgt die Codierung bei der die Fahrzeug-Identifikationsnummer in die Scheiben geätzt wird (um 100 Euro). Muss der Dieb erst alle Scheiben austauschen lassen, so sinkt für ihn die Attraktivität des Fahrzeugs.

Verschiedene Firmen bieten auch Alarmanlagen zum Nachrüsten für Oldtimer an. Ganz ohne Installationsaufwand lässt sich etwa das neue smarte Alarmgerät Spexor (rund 244 Euro) von Bosch einsetzen. Es ist permanent mit dem Internet verbunden und registriert Bewegungen, Geräusche und Änderungen des Luftdrucks im Umkreis von fünf Metern. Im Alarmfall gibt es einen Warnton ab und informiert den Besitzer über sein Smartphone.

GPS-Sender montieren

Ortungssysteme gelten als wirksames Mittel zur Wiederauffindung von gestohlenen Fahrzeugen. Ein GPS-Sender wird dabei an einer verborgenen Stelle montiert. Je nach Anbieter ist neben der Live-Ortung auch eine Diebstahlschutzfunktion möglich. Porsche bietet beispielsweise für Klassiker der Marke ein System zum Nachrüsten an, bei dem der Fahrer alarmiert wird, wenn sich das Fahrzeug bewegt oder einen vorher definierten Bereich verlässt. Bei unbefugtem Zugriff informiert das Porsche-Servicecenter die Polizei. Das Gerät kostet rund 1.000 Euro plus einer monatlichen Servicegebühr von 20 Euro.

Weitere Vorsichtsmaßnahmen, die die Polizei – nicht nur Oldtimerbesitzern – empfiehlt: Hochwertige Fahrzeuge sollten wenn möglich nicht am Straßenrand oder in ungesicherten Carports parken. Ein unabgeschlossenes Fahrzeug ist eine Einladung für Diebe. Auch wenn man sich nur kurz entfernt, gilt daher: immer abschließen. Außerdem empfehlen die Beamten, das Lenkradschloss immer einrasten zu lassen. Ein gesundes Misstrauen an den Tag zu legen, wenn Fahrzeuge mit auswärtigem Kennzeichen mehrmals langsam durch die Straße streifen oder Fremde das Fahrzeug am Straßenrand fotografieren, ist angemessen. (SP-X)

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