Källenius wird 2019 Nachfolger von Daimler-Chef Zetsche

Källenius wird 2019 Nachfolger von Daimler-Chef Zetsche
Daimler-Chef Dieter Zetsche verkündet das achte Rekordjahr in Folge. © Daimler

Ola Källenius galt schon lange als Kronprinz auf die Nachfolge von Daimler-Chef Dieter Zetsche. Nun ist es offiziell: Der Schwede soll ab Mai 2019 neuer Konzernchef werden.

Nach mehr als 13 Jahren an der Spitze des Autobauers Daimler gibt Dieter Zetsche seinen Posten als Vorstandschef im Mai 2019 auf. Sein Nachfolger soll der derzeitige Entwicklungschef Ola Källenius werden, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte.

Zetsche werde sein Vorstandsmandat und die Leitung der Pkw-Sparte Mercedes-Benz Cars zum Ende der Hauptversammlung niederlegen, um dann nach Ablauf einer zweijährigen «Abkühlphase» den Vorsitz des Aufsichtsrates von Manfred Bischoff zu übernehmen. Dessen Amtszeit läuft 2021 aus. Der promovierte Ingenieur Zetsche war im Mai 65 Jahre alt geworden, regulär läuft sein Vertrag erst Ende 2019 aus.

Daimler baut Konzern um

„Mit der angestrebten Übernahme des Vorsitzes im Aufsichtsrat durch Dieter Zetsche sichern wir Kontinuität für den nachhaltigen Erfolg der Daimler AG. Mit Ola Källenius berufen wir einen anerkannten, international erfahrenen und erfolgreichen Manager aus dem eigenen Haus als Vorstandsvorsitzenden der Daimler AG und Leiter Mercedes-Benz Cars“, sagte Aufsichtsratschef Manfred Bischoff.

Daimler-Entwicklungschef Ola Källenius.
Daimler-Entwicklungschef Ola Källenius. Foto: dpa

Daimler-Betriebsratschef Michael Brecht bezeichnete den gefassten Entschluss als „Kraftvolle und gute Entscheidung“. Damit würde man den Vorstand von Daimler jünger aufstellen und neue Impulse schaffen. „Mit der Empfehlung zur Wahl von Dieter Zetsche in den Aufsichtsrat wird andererseits die erfolgreiche und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit ihm fortgesetzt“, fügte Brecht hinzu, der auch stellvertretender Aufsichtsratschef ist.

Zetsche seit 1976 bei Daimler

Daimler ist derzeit dabei, den Konzern grundlegend umzubauen. Geplant ist eine neue Struktur mit drei rechtlich selbstständigen Einheiten – eine für Pkw und Vans, eine für Trucks und Busse und eine für Finanzdienstleistungen – unter dem gemeinsamen Dach einer Dachgesellschaft. Die Hauptversammlung am 22. Mai, auf der Zetsche nun abtritt, soll darüber abschließend entscheiden.

Zetsche ist seit 1976 für Daimler in verschiedenen Positionen und Ländern tätig gewesen. Als Konzernchef zog er den Schlussstrich unter die verunglückte Fusion mit dem US-Autobauer Chrysler, die sein Vorgänger Jürgen Schrempp 1998 durchgezogen hatte. 2007 gab Daimler die Mehrheit an der Chrysler Group ab, bevor das Unternehmen 2009 auch den restlichen Anteil von knapp einem Fünftel verkaufte.

Zetsche war es auch, der den Konzern nach der Finanzkrise aus einer schweren Flaute führte, die Designsprache der Stammmarke Mercedes-Benz modernisierte und damit jüngere Käuferschichten eroberte. Nach vielen Jahren hinter dem Erzrivalen BMW konnte Mercedes-Benz 2016 die Weltspitze im Verkauf von Premium-Autos zurückerobern.

Källenius galt schon länger als potenzieller Nachfolger für Zetsche. Der Schwede ist 49 Jahre alt, Betriebswirt und seit Anfang 2015 Vorstandsmitglied bei Daimler. Seit 1993 arbeitet er für den Konzern, derzeit als Chef der Konzernforschung sowie der Entwicklung der Pkw-Sparte.

Zetsche spricht von zukunftsweisender Entscheidung

Dieter Zetsche begrüßte die Wahl von Källenius zu seinem Nachfolger. „Ola Källenius hat sich in vielfältigen Funktionen bei Daimler nicht nur meine Wertschätzung verdient, sondern auch die Anerkennung der Kolleginnen und Kollegen verschiedenster Bereiche. Gleichzeitig bringt er eine wertvolle internationale Perspektive mit. Deshalb begrüße ich es sehr, dass der Aufsichtsrat diese zukunftsweisende Personalentscheidung getroffen hat.“ Nachfolger von Källenius soll Markus Schäfer werden, der derzeit als Bereichsvorstand Produktion fungiert. (AG/FM/dpa)

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