Daimler-Chef Zetsche: Alles steht auf dem Prüfstand

Daimler-Chef Zetsche: Alles steht auf dem Prüfstand
Dieter Zetsche (l.) und Ola Källenius. © dpa

Daimler-Chef Dieter Zetsche geht, Ola Källenius kommt: Auf den neuen Mann an der Spitze des Konzerns kommt ein Sparkurs zu.

So hat der noch amtierende Daimler-Chef Dieter Zetsche seinem designierten Nachfolger erneut verstärkte Sparanstrengungen mit auf den Weg gegeben. „Alles steht auf dem Prüfstand: fixe und variable Kosten, Sach- und Personalkosten, Investitionsvorhaben, die Wertschöpfungstiefe und die Produktpalette“, sagte Zetsche am Mittwoch auf der Hauptversammlung in Berlin laut Redetext.

Im gesamten Unternehmen müssten die Kosten gesenkt und die Effizienz erhöht werden. Das diene auch dazu, die Kosten für neue Technologien in den Autos für die Kunden erschwinglich zu machen. Details ließ Zetsche zunächst offen. Mit Ablauf des Aktionärstreffens will er nach über 13 Jahren an der Konzernspitze den Posten für Ola Källenius freimachen, der das Sparprogramm dann weiter ausarbeiten muss.

Gewinn war abgerutscht

Im vergangenen Jahr war der Gewinn trotz eines Umsatzanstiegs um mehr als ein Viertel abgerutscht. Auch der Start ins neue Jahr sei verhalten ausgefallen, sagte Zetsche. Daimler ist in den vergangenen Jahren deutlich vorangekommen – auch wenn wir mit den jüngsten Quartalsergebnissen und dem Aktienkurs nicht zufrieden sind“, sagte Zetsche.

Schwächelnder Absatz, Diesel-Rückrufe, der Handelsstreit zwischen China und den USA sowie Probleme bei der Umstellung auf den neuen Abgasteststandard WLTP hatten Daimler zuletzt mächtig belastet. Für 2018 hatte Zetsche im Februar einen deutlichen Gewinneinbruch verkünden müssen, und auch 2019 läuft es bisher nicht gut. Dazu kommen die immer noch laufenden Verfahren im Dieselskandal und die Kartellermittlungen der EU – der Ausgang ist jeweils unklar.

Auf der Hauptversammlung in Berlin sind die Aktionäre aufgefordert, über die geplante neue Konzernstruktur abzustimmen. Mit ihrer Zustimmung wäre der Weg frei, das Pkw- und Van-Geschäft sowie das Lkw- und Bus-Geschäft durch eine Ausgliederung auf rechtlich selbstständige Einheiten zu übertragen. (AG/dpa)

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