Der Autobauer Daimler muss rund 60.000 Dieselautos des Modells Mercedes GLK 220 CDI in die Werkstätten zurückrufen. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat am Freitag einen amtlichen Rückruf angeordnet.
Ein Sprecher des Daimler-Konzerns bestätigte am Samstag auf Anfrage einen entsprechenden Bericht der Zeitung „Bild am Sonntag“. Demnach soll der Autobauer bei diesem Diesel-Sportgeländewagen der Euro-5-Abgasnorm eine illegale Abschaltvorrichtung zur Abgasmanipulation eingesetzt haben.
Daimler bestreitet dies. Man wolle sich juristisch gegen den Betrugsvorwurf wehren, sagte der Sprecher.
Ermittlungen sollen ausgeweitet werden
Nach dem Bericht von „Bild am Sonntag“ will das KBA die Ermittlungen gegen Daimler ausweiten, weil sich die angebliche Betrugssoftware noch in vielen weiteren Modellen befinden könnte. Nach Angaben der Zeitung, soll die Betrugssoftware auch in den zwei Motoren OM 642 und OM 651 zum Einsatz gekommen sein. Damit könnten zahlreiche Modelle wie unter anderem die die C- und E-Klasse und damit insgesamt mehr als 700, 000 Fahrzeugen betroffen sein.
Dazu sagte der Unternehmenssprecher, man sei auch weiterhin mit der Behörde über das Thema im Gespräch. Der einstige Daimler-Chef Dieter Zetsche hatte in der Vergangenheit immer wieder betont, dass es keine Abgasmanipulationen beim Autobauer geben würde.
Der Verdacht gegen das fragliche Automodell GLK 220 CDI wurde bereits Mitte April publik. Damals hieß es, die Behörde sei bereits im Herbst 2018 auf eine verdächtige Software-Funktion bei dem Motor OM 651 gestoßen. Demzufolge sollen die Abgaswerte mithilfe eines Computerprogramms gesenkt worden sein – aber nur auf dem Prüfstand und nicht im täglichen Verkehr. (AG/dpa)