Beginn der Wasserstoff-Infrastruktur

Absichtserklärung unterzeichnet

Beginn der Wasserstoff-Infrastruktur
Wasserstoff als Energieträger ist in Zukunft alternativlos. © dpa

Bund und Industrie wollen in den kommenden drei Jahren 50 Wasserstofftankstellen in Deutschland anbieten. Besonders Metropolen sollen zum dann erwartenden Serienstart der Brennstoffzellen-Fahrzeuge eine gewisse Sicherheit gewährleisten.

Zum für 2015 anvisierten Serienstart von Brennstoffzellenfahrzeugen sollen insgesamt 50 Wasserstofftankstellen in Deutschland für Nachschub sorgen können. Am Mittwoch wurde eine Absichtserklärung mit einem Gesamtvolumen von über 40 Millionen Euro zur Erhöhung von derzeit 15 auf 50 abgegeben. Gerechnet wird für diesen Zeitpunkt mit einem Anteil von 5000 Fahrzeugen, die mit Wasserstoff betankt werden können. "Elektrofahrzeuge mit Wasserstoff-Brennstoffzelle fahren ohne schädliche Emissionen. Sie besitzen zudem eine hohe Reichweite und können innerhalb weniger Minuten auftanken. Um die Markteinführung zu ermöglichen, brauchen wir ein Tankstellennetz, das die wichtigsten Ballungsgebiete abdeckt und miteinander verbindet", sagte Peter Ramsauer.

Clean Energy Partnership als größtes Demonstrationsprojekt

Neben dem Bundesverkehrsminister unterzeichneten Vertreter der Unternehmen Air Liquide, Air Products, Daimler, Linde und Total Deutschland die Erklärung. Die Tankstellen sollen besonders die Metropolregionen untereinander verbinden. Die bundeseigene NOW GmbH Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie wird den Bau der Tankstellen koordinieren.

Aufbauend auf die Ergebnisse der seit zehn Jahren existierenden Clean Energy Partnership (CEP) als größtes Demonstrationsprojekt im Bereich der Wasserstoffmobilität soll die Infrastruktur gelegt werden. "Es geht nun nicht mehr darum, solitäre Tankstellenprojekte zu realisieren. Sondern wir müssen technische Standards entwickeln und zusammen daran arbeiten, sinnvolle und für die Zukunft tragfähige Infrastrukturlösungen zu schaffen. Die Fahrt in einem Wasserstoffauto von München nach Hamburg oder von Aachen nach Potsdam muss zu einer Selbstverständlichkeit werden – hieran arbeiten wir alle", so Markus Sieverding, Vorsitzender der Geschäftsführung der Air Liquide Deutschland GmbH.

"Elektromobilität massiv voranbringen"

Zahlreiche Autohersteller wie Daimler oder Opel sind in der Partnerschaft liiert, die im Jahr 2016 auslaufen wird. Daimler ist gemeinsam mit Linde vorgeprescht und hat bereits vor einem Jahr entschieden, 20 Tankstellen in Eigenregie aufzubauen. Dafür investieren die beiden Unternehmen insgesamt 20 Millionen Euro. Daimler-Entwicklungsvorstand Thomas Weber sieht in dem Invest zudem eine Hilfe, "Deutschland auf seinem Weg zum Leitmarkt für Elektromobilität massiv voranzubringen."

Bis zum Jahr 2020 sollten laut Bundeskanzlerin Angela Merkel eine Millionen Elektrofahrzeuge auf deutschen Straßen unterwegs sein. Die Zahl, die vor zwei Jahren bei der Gründung der Nationalen Plattform Elektromobilität ausgegeben wurde, scheint aber nicht zu halten sein. Im vergangenen Jahr wurden gerade 2154 Elektrofahrzeuge zugelassen. Die 2015 anvisierten 5000 Brennstoffzellen-Fahrzeuge werde dabei ebenso wenig helfen, das ausgegebene Ziel zu erreichen, auch wenn sich die Zahl der emissionsfreien Fahrzeuge erhöhen wird. (AG/TF)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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