Daimler und Renault-Nissan bauen Werk in Mexiko

Ausweitung der Kooperation

Daimler und Renault-Nissan bauen Werk in Mexiko
Dieter Zetsche (l.) und Carlos Ghosn bei der Video-Konferenz. © dpa

Daimler und Renault-Nissan weiten ihre Kooperation aus und werden ein gemeinsames Werk in Mexiko errichten. Beide Unternehmen investieren dafür eine Milliarde Euro. Pro Jahr sollen dort 300.000 Autos produziert werden.

Daimler und Renault-Nissan werden in Aguascalientes in Mexiko ein gemeinsames Werk bauen und damit ihre Kooperation weiter ausbauen. Dazu investieren beide Unternehmen eine Milliarde Euro in das neue Werk. In der neuen Produktionsstätte, dass an das bestehende Nissan-Werk in Aguascalientes angedockt wird, sollen jährlich 300.000 Einheiten der Marken Infiniti und Mercedes gebaut werden. Ab dem Jahr 2017 sollen die ersten Infiniti-Modelle vom Band laufen, ein Jahr später die ersten Mercedes-Modelle. Insgesamt sollen bis zum Erreichen der vollen Kapazität im Jahr 2021 vor Ort 5700 Arbeitsplätze entstehen.

Daimler in Mexiko bereits vertreten

"Die gemeinsame Entwicklung von Kompaktfahrzeugen der Premiumklasse und die Produktion in Aguascalientes sind zusammen eines der größten Projekte zwischen der Renault-Nissan-Allianz und Daimler. Diese Kooperation zeigt auch, wie sich unsere Zusammenarbeit von ihrem europäischen Ursprung aus auf die globale Ebene entwickelt hat“, sagte Renault-Nissan-Chef Carlos Ghosn auf einer Video-Pressekonferenz am Freitag.

Wie Dieter Zetsche sagte, würden beide Unternehmen ihre erfolgreiche Partnerschaft in Mexiko auf die „nächste Ebene bringen, indem wir die Kompetenzen unserer beiden Unternehmen, Daimler und Nissan, in einem Produktionswerk bündeln.“

Wie Zetsche hinzufügte, seien die USA für Mercedes und auch Infiniti der wichtigste Markt, entsprechend mache es Sinn im NAFTA-Raum ein gemeinsames Werk zu gründen. Zudem habe Mercedes in Mexiko bereits gute Erfahrungen gemacht. Der Konzern produziert derzeit bereits Lkws und Busse in Saltillo, Santiago Tianguistenco und Garcia. Entsprechend verfüge man vor Ort auch über ein gutes Netzwerk an Zulieferern, so Zetsche. Die Modelle von Inifiniti und Mercedes werden in dem neuen Werk auf zwei Bändern produziert, wie Zetsche betonte. Nissan ist bereits seit 1992 mit einem Werk in Aguascalientes vertreten und hat dort bislang zwei Milliarden Euro investiert. Die Kooperation zwischen Daimler und Renault-Nissan besteht seit April 2010. Seither umfasse die Kooperation bereits "mehr als zehn Projekte", wie Ghosn sagte. Eines dieser Projekte ist die gemeinsame Entwicklung der Kleinstwagen Smart und Twingo, die noch in diesem Jahr auf den Markt kommen. (AG/FM)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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