«Wir geben bei Alternativen Antrieben weiter Gas»

Daimler Nachhaltigkeitsbericht

«Wir geben bei Alternativen Antrieben weiter Gas»
Renata Jungo Brünger, Thomas Weber, Anke Kleinschmit (v.l.n.r.) © AG/Mertens

Daimler hat sich bei der CO2-Reduktion hohe Ziele gesetzt. So will der Autobauer seinen Flottenverbrauch bis zum Jahr 2021 um 44 Prozent reduzieren. Bis dahin muss der Konzern einen von der EU vorgeschriebenen CO2-Grenzwert von 100 g/km erreichen.

Der Autobauer Daimler will seine CO2-Emissionen der Pkw-Flotte im Zeitraum von 2007 bis zum Jahr 2021 um 44 Prozent reduzieren. Das sagte die Leiterin der Konzernforschung, Anke Kleinschmit, am späten Dienstagnachmittag bei der Vorstellung des "Nachhaltigkeitsberichts 2015" des Konzerns. In China will Daimler seine CO2-Emissionen im Zeitraum von 2012 bis 2019 um 25 Prozent reduzieren. Die Reduktion bezieht sich dabei nach wie vor auf den Neuen Europäischen Fahrzyklus (NEFZ).

"Daimler steht in punkto Nachhaltigkeit auf einem hohem Entwicklungsstand. Damit das so bleibt, investieren wir konsequent in umweltbezogene Projekte in der Entwicklung und Produktion unserer Fahrzeuge. 2015 waren das insgesamt 2,8 Milliarden Euro", sagte Kleinschmit.

Flottenverbrauch von Mercedes derzeit bei 123 g/km

Derzeit liegt der Flottenverbrauch von Mercedes Benz-Cars in Europa bei 123 g/km. In China wurden in 2015 die die CO2-Emissionen um drei Prozent reduziert, in den USA um fünf Prozent. Bis zum Jahr 2021 muss der Autobauer einen von der EU festgelegten CO2-Grenzwert von gewichtsbasierten 100 g/km erreichen. Bei der weiteren Reduktion der CO2-Emissionen setzt Entwicklungsvorstand Thomas Weber neben Elektroautos auch auf Plug-in-Hybride und insbesondere auf eine weitere Effizienzsteigerung der Verbrennungsmotoren.

Der Diesel nimmt dabei für Daimler nach wie vor eine wichtige Rolle eine. Weber verweist auf die neue Motorengeneration OM 645, die bereits in der neuen Mercedes E-Klasse zum Einsatz. "Insgesamt haben wir 2,6 Milliarden Euro in diese neue Dieselgeneration investiert", sagte Weber. So wurde bei dem neuen Diesel beispielsweise das Gewicht um 17 Prozent, die Reibung um 24 Prozent und der Verbrauch um 13 Prozent reduziert. Mit diesen Neuerungen kommt die neue E-Klasse auf einen Verbrauch von gerade einmal 3,9 Litern auf 100 Kilometern.

Steigerung der Effizienz bei Verbrennungsmotoren

Doch neben der Effizienzsteigerung der Verbrennungsmotoren setzt Daimler aber auch auf den Ausbau seines Angebots von E-Autos. So kommt Ende des Jahres der neue E-Smart als Zweisitzer auf den Markt, danach folgt der Viersitzer. Im Jahr 2017 wird Daimler mit dem GLC sein erstes Fahrzeug mit Brennstoffzellenantrieb anbieten.

Neben dem elektrischen Kleinstwagen der Tochter Smart wird Daimler noch in diesem Jahr weitere Details zu einem Elektroauto mit einer Reichweite von 500 Kilometern bekannt geben. "Wir werden bei den alternativen Antrieben weiter Gas, machen aber wenig Ankündigungspolitik."

Daimler umgeht Henne-Ei-Problem

Dass Daimler bei der Brennstoffzellentechnologie hier nicht als Vorreiter gilt, sondern Toyota mit dem Mirai und Hyundai mit dem ix35, stört Weber nicht. Es sei gut gewesen, dass man nicht bereits im Jahr 2015 ein solches Fahrzeug auf den Markt gebracht hat, weil zu diesem Zeitpunkt die Infrastruktur noch unzureichend gewesen sei. Damals hätte man ein Henne-Ei-Problem gehabt.

"Früher wäre zu früh gewesen", sagte Weber. Nun setze man auch auf das Programm von Bundesverkehrsminister Dobrindt zum Ausbau der Infrastruktur und ist zuversichtlich, mit dem GLC zum richtigen Zeitpunkt zu kommen. (AG/FM)

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