Manfred Daum wird neuer Nutzfahrzeugchef von Daimler. Der Manager tritt damit die Nachfolge von Wolfgang Bernhard an, der eine Vertragsverlängerung abgelehnt hatte und in der Folge freigestellt wurde.
Der Autobauer Daimler hat einen Nachfolger von Wolfgang Bernhard gefunden: Der bisher für das nordamerikanische Lastwagengeschäft zuständige Daimler-Manager Martin Daum wird zukünftig das Nutzfahrzeuggeschäft des Autobauers verantworten, wie das Unternehmen am Montagabend mitteilte. Der 57-Jährige soll den Vorstandsposten zum 1. März übernehmen, wie der Aufsichtsrat in seiner Sitzung beschloss. Seine Berufung erfolgt für fünf Jahre.
„Mit Martin Daum und seiner internationalen Managementerfahrung werden langfristig die richtigen Weichen an der Spitze von Daimler Trucks & Buses gestellt", sagte Daimler-Chef Dieter Zetsche. „Das wichtige Nutzfahrzeug-Geschäft in den USA und der NAFTA-Region ist unter Leitung von Martin Daum sehr erfolgreich weiter entwickelt worden und eine tragende Säule des Unternehmens."
Seit 2009 verantwortlich für Nordamerika
Daum war seit 2009 Chef des Nordamerikageschäfts der Lastwagensparte. Davor war er Mitglied der Geschäftsführung von Mercedes-Benz Trucks in Europa und verantwortlich für das Lastwagenwerk Wörth. Begonnen hat Daum seine Karriere im Jahr 1987 mit dem Eintritt in die Nachwuchsgruppe der Daimler-Benz AG.“Wir sind uns sicher, dass er die in den nächsten Jahren vor uns liegenden Herausforderungen erfolgreich meistern und den wirtschaftlich erfolgreichen Kurs von Daimler Trucks & Buses und ihre weltweit führende Positionen weiter ausbauen wird“, so Aufsichtsratschef Manfred Bischoff.
Der bisherige Lkw-Chef Wolfgang Bernhard war Anfang Februar mit sofortiger Wirkung freigestellt worden, nachdem er überraschend seine Vertragsverlängerung abgelehnt hatte. Bernhards Abgang traf den Autobauer zu keinem glücklichen Zeitpunkt. Wichtige Lastwagen-Märkte wie Nordamerika, Brasilien und Indonesien schwächelten zuletzt. Im vergangenen Jahr verkauften die Stuttgarter mit 415.100Einheiten knapp 90.000 weniger als im Vorjahr. Auf den neuen Lastwagen-Vorstand kommt keine einfache Zeit zu. Ein neues Sparprogramm über jährlich 400 Millionen Euro soll den Bereich - zumindest was den Gewinn angeht - wieder auf Kurs bringen. Details dazu wollte Daums Vorgänger Bernhard bis Ende März ausarbeiten. Er hatte zuletzt auch einen Stellenabbau nicht ausgeschlossen. (AG/dpa)