Daimler beschließt Aus für eigene Batteriezellen

Elektromobilität

Daimler beschließt Aus für eigene Batteriezellen
Die Lithium-Ionen-Zellen aus Kamenzen kommen im Smat ed zum Einsatz © Smart

Trotz vermeintlich guter Produktqualität beendetet Daimler die Produktion eigener Batteriezellen für E-Autos im sächsischen Kamenz wegen mangelnder Nachfrage. Die Firma Li-Tec soll als Forschungsstandort erhalten bleiben.

Bei der Daimler-Tochter Li-Tec in Kamenz soll die Produktion von Batteriezellen im Dezember 2015 eingestellt werden. Das hat der Mutterkonzern Daimler beschlossen, wie ein Sprecher bestätigte. Auf absehbare Zeit sei die Fertigung der Batteriezellen für Elektro- und Hybridautos - wie den Smart - nicht wirtschaftlich, so der Konzernsprecher. Das Produkt sei zwar absolut wettbewerbsfähig, werde aber nicht in ausreichend großer Stückzahl nachgefragt, damit sich die Produktion rechne.

Daimler hatte im April dem Partner Evonik die Anteile am gemeinsamen Batterie-Verlustbringer Li-Tec abgekauft. Den Fokus legen die Schwaben nun auf den komplexeren Zusammenbau von Batteriesystemen.

Batteriesysteme werden weiter produziert

"Unsere Zellen sind zwar sehr gut, aber bei den derzeitigen Produktionszahlen viel zu teuer", zitiert der "Spiegel" den Daimler-Manager Harald Kröger. "Wir haben die Erkenntnis gewonnen, dass ein Autohersteller die Zellen nicht selber produzieren muss."

Li-Tec soll laut Daimler als Forschungsstandort in Kamenz erhalten bleiben. Der Großteil der 280 Mitarbeiter soll in die Deutsche Accumotive übernommen werden - ebenfalls eine hundertprozentige Daimler-Tochter, die in Kamenz Batteriesysteme herstellt. Bei Accumotive werden die Produktionskapazitäten derzeit erweitert, um ab 2016 Batterien unter anderem für die nächste Generation des Elektro-Smart zu bauen.(dpa)

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