Freeh bleibt als Anti-Korruptionsberater bei Daimler

Autobauer schafft Beirat für Integrität

Freeh bleibt als Anti-Korruptionsberater bei Daimler
Ex-FBI-Chef Louis Freeh wird Mitglied im Integritätsbeirat. © dpa

Ex-FBI-Chef Louis Freeh bleibt dem Autobauer Daimler als Anti-Korruptionsberater erhalten. Der US-Amerikaner wird zukünftig im Integritätsbeirat der Stuttgarter mitwirken.

Louis Freeh wird dem Stuttgarter Autobauer Daimler weiter als Anti-Korruptionsberater zur Verfügung stehen. Wie Christine Hohmann-Dennhardt, bei Daimler Vorstand für Integrität und Recht, am Dienstagabend in Berlin sagte, werde der ehemalige FBI-Chef und Bundesrichter zukünftig im neu geschaffenen Beirat für Integrität und Unternehmensverantwortung angehören.

Diesem Beirat, der den Autobauer in Fragen zur Integrität berät, gehören unter anderem der frühere Spiegel-Chef Stefan Aust, Ex-Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin und Sylvia Schenk, die Vorstandsvorsitzende von Transparency International an.

Beirat hat Arbeit zum Jahresbeginn aufgenommen

Freeh hatte Daimler in den zurückliegenden zwei Jahren im Auftragt von Gericht und US-Börsenaufsicht SEC als sogenannter Compliance Monitor überwacht. Diese Tätigkeit endet am 31. März. Hohmann-Dennhardt hatte Freeh gebeten, diesem neu gegründeten Beirat anzugehören. Alle Beiratsmitglieder würden ehrenamtlich tätig sein, betonte Hohmann-Dennhardt. Der Beirat hat seine Arbeit zum Jahresbeginn aufgenommen und soll künftig zwei bis drei Mal im Jahr tagen.

Wie Hohmann-Dennhardt am Vorabend der am heutigen Mittwoch in Berlin stattfindenden Hauptversammlung des DAX-Konzerns sagte, sei geschäftsethisches Verhalten „ein wesentlicher Erfolgsfaktor für alle Unternehmen, die dauerhaft eine Spitzenposition einnehmen wollen“. Daimler folge dieser Überzeugung und habe Integrität als festen Bestandteil in der Unternehmenskultur festgeschrieben. Der Austausch mit den unabhängigen Mitgliedern des Beirats bringe für beide Seiten einen Gewinn.

Das bisherige Regelwerk bei Daimler sei im zurückliegenden Jahr übrigens von 1800 auf 700 Richtlinien für Compliance gerechtes Verhalten reduziert worden, betonte Hohmann-Dennhardt. Das Regelwerk sei schlicht zu groß gewesen und musste entschlackt werden, so die ehemalige Richterin am Bundesverfassungsgericht. "Nicht die Quantität zählt, sondern die Qualität." (AG/FM)


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