Klaeden legt Sitz im CDU-Präsidium nieder

Nach Wechsel zu Daimler

Klaeden legt Sitz im CDU-Präsidium nieder
Eckart von Klaeden hat sich aus dem CDU-Präsidium zurückgezogen. © dpa

Nach Kritik aus den eigenen Reihen hat Eckart von Klaeden seinen Sitz im CDU-Präsidium niedergelegt. Der einstige Staatsminister im Kanzleramt ist seit Monatsbeginn Cheflobbyist beim Autobauer Daimler.

Der zum Autokonzern Daimler frühere Staatsminister im Kanzleramt, Eckart von Klaeden, hat sich nach Kritik auch aus den eigenen Reihen aus der CDU-Spitze zurückgezogen. "Um weiteren Spekulationen über einen potenziellen Interessenkonflikt entgegenzutreten, habe ich am Wochenende meinen Sitz im CDU-Präsidium niedergelegt", hieß es in einer Erklärung Klaedens, die am Montag von dem Konzern verbreitet wurde. "Meine Mitgliedschaft im CDU-Präsidium habe ich schon vor dem Antritt meiner neuen Aufgabe bei der Daimler AG insbesondere im Hinblick auf die Koalitionsverhandlungen nicht mehr ausgeübt."

Seit November Cheflobbyist bei Daimler

Klaeden ist seit 1. November Leiter der Abteilung Politik und Außenbeziehungen beim Daimler-Konzern. Zunächst hatte der 47-Jährige vorgehabt, bis Ende 2014 im CDU-Präsidium zu bleiben. "Der Spiegel" hatte am Wochenende ein nicht genanntes Mitglied des CDU-Präsidiums mit den Worten zitiert, es möge zwar keine Regelung geben, die Klaedens Rücktritt vorschreibe. "Aber es wäre eine Frage des guten Stils gewesen, sich rechtzeitig zurückzuziehen." Klaedens neue Aufgabe bestehe gerade in der Beeinflussung seiner Parteifreunde zugunsten von Daimler.

Klaeden war seit Oktober 2009 Staatsminister im Kanzleramt. Dabei bekam er auch interne Vorlagen zu Umweltauflagen für Autos zu sehen. Bereits im Mai hatte er angekündigt, auf den Führungsposten bei Daimler zu wechseln. Die Opposition sah einen Interessenkonflikt und warf Klaeden vor, sich im Kanzleramt für die Interessen der Automobilindustrie eingesetzt zu haben. Klaeden, die Bundesregierung und Daimler wiesen die Kritik stets zurück. Ungeachtet dessen hat die Berliner Staatsanwaltschaft Ermittlungen wegen des Verdachts der Vorteilsannahme aufgenommen. (dpa)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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