Dank neuer Bestwerte bei den Verkaufszahlen hat der Autobauer Daimler im vergangenen Jahr Umsatz und Ergebnis weiter steigern können. Trotz anhaltender Diesel-Debatten und Kartell-Vorwürfen verbuchte der Stuttgarter Konzern einen Umsatz von 164,3 Milliarden Euro – sieben Prozent mehr als im Jahr 2016. Noch deutlicher fällt der Sprung beim Gewinn aus: 10,5 Milliarden Euro bedeuten 23 Prozent mehr als im Jahr zuvor, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte. Daimler wird hier auch von der US-Steuerreform profitieren, die sich im Konzernergebnis positiv niederschlägt.
Zurückhaltung für 2018
Für das laufende Jahr wird Daimler allerdings etwas vorsichtiger in der Prognose. Beim operativen Ergebnis von rund 14,7 Milliarden Euro soll es in etwa bleiben. Zwar geht Vorstandschef Dieter Zetsche davon aus, dass 2018 noch einmal mehr Fahrzeuge verkauft werden können. Gleichzeitig dürften aber Währungseffekte und nicht zuletzt die weiterhin hohen Entwicklungskosten das Ergebnis beeinflussen, sagte Zetsche.
Obwohl die Dynamik gegen Ende des Jahres nachgelassen hatte, verteidigte Daimler den weltweiten Spitzenplatz beim Verkauf von Premiumautos im vergangenen Jahr gegen den Rivalen BMW. 2,29 Millionen Autos der Kernmarke Mercedes-Benz wurden verkauft und damit 9,9 Prozent mehr als im Vorjahr. «Ein entscheidender Grund dafür ist unser Erfolg in China», sagte Zetsche. Der Konzern insgesamt – also Trucks, Busse und Vans hinzugerechnet – setzte fast 3,3 Millionen Fahrzeuge ab. Das sind 9 Prozent mehr als im Vorjahr.
5700 Euro Prämie für Mitarbeiter
Nach oben geht es auch mit der Prämie für die Mitarbeiter und mit der Dividende. Die rund 130 000 nach Tarif Beschäftigten in Deutschland sollen im April bis zu 5700 Euro bekommen. Das sei der höchste Betrag der Firmengeschichte, teilte Daimler am Donnerstag mit. Im Vorjahr hatte es 5400 Euro gegeben. Die Aktionäre sollen 3,65 Euro Dividende je Aktie bekommen – 40 Cent mehr als im Vorjahr. Dem muss die Hauptversammlung im April allerdings noch zustimmen.
Zu den umstrittenen Studien mit Dieselabgasen, die in den vergangenen Tagen bekanntgeworden waren, hielt sich Daimler am Donnerstag weitgehend bedeckt. Zetsche sagte, man verabscheue derartige Studien, und versprach erneut lückenlose Aufklärung. Zu Details wollte er sich aber nicht äußern. (dpa)