Der Autobauer Daimler wird am Donnerstag seine Bilanz 2014 vorlegen. Es dürften gute Zahlen sein und auch die Aktionäre erfreuen, die mit einer Rekorddividende rechnen dürfen.
Sondereffekte wie der Ausstieg beim Elektro-Pionier Tesla dürften Daimler 2014 einen Schub gegeben haben. Experten rechnen mit einem deutlich gestiegenen Ergebnis. Der Autobauer will seine Bilanz für das vergangene Jahr am Donnerstag in Stuttgart vorstellen. Der Tesla-Anteilsverkauf dürfte sich dabei mit rund 600 Millionen Euro positiv auf das Jahresergebnis auswirken. Der Ausstieg beim Motorenbauer Rolls-Royce Power Systems hatte den Schwaben bereits im dritten Quartal eine Milliarde Euro eingebracht.
Daimler zufolge sollen auch das operative Ergebnis aus dem laufenden Geschäft und der Umsatz 2014 deutlich über dem Vorjahr liegen. Laut einem Bericht der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung» können die Aktionäre sogar mit einer Rekorddividende und Daimler-Mitarbeiter mit der bisher höchsten Gewinnbeteiligung rechnen.
Experte sieht Daimler auf ordentlichem Weg
«Ich sehe Daimler auf einem ordentlichen Weg», sagte Analyst Frank Schwope von der NordLB. «Ich könnte mir vorstellen, dass Daimler in der Pkw-Sparte auch margentechnisch in einzelnen Quartalen vor BMW und Audi liegen kann.» Die Stuttgarter wollen die beiden Erzrivalen aus Bayern bis 2020 unter anderem bei der sogenannten Ebit-Marge - dem Verhältnis aus dem operativen Gewinn und den Erlösen - überholt haben.
Spannend sei vor allem der Blick in die Zukunft, sagte Autoexperte Stefan Bratzel vom Center of Automotive Management in Bergisch Gladbach. «Die Herausforderungen sind groß.» Interessant sei etwa, wie Daimler die Entwicklung der europäischen Märkte oder Russlands einschätze. Zudem sei nach wie vor vor allem das Fortkommen in China wichtig, wo die Schwaben lange das Nachsehen hatten.
Eine konkrete Prognose für 2015 gilt aber als unwahrscheinlich. Experten zufolge dürfte Daimler aber bei Absatz, Umsatz und Ergebnis wieder Werte über dem Vorjahr in Aussicht stellen, ohne weiter ins Detail zu gehen. Schwope: «Lieber vorsichtig planen und später positiv überraschen als umgekehrt.» (dpa)
