Daimler glänzt mit Bestwerten

Wachstumskurs geht weiter

Daimler glänzt mit Bestwerten
Daimler-Chef Dieter Zetsche © Daimler

Daimler befindet sich unverändert auf Wachstumskurs. So beendete der Autobauer das erste Halbjahr mit Bestwerten bei Absatz, Umsatz und dem Ergebnis. Der Renditeanspruch sei erfüllt worden, so Vorstandschef Dieter Zetsche.

Neue Rekordverkäufe im ersten Halbjahr haben den Autohersteller Daimler auf Zielkurs zu seinen Gewinnzielen gebracht. "Wir haben im ersten Halbjahr unseren Renditeanspruch für Mercedes-Benz Cars erreicht", stellte Daimler-Chef Dieter Zetsche am Donnerstag fest. "In allen anderen automobilen Geschäftsfeldern stehen wir kurz vor Erreichung unserer Renditeansprüche."

Im Kerngeschäft mit Autos lag die operative Marge, der Anteil vom Gewinn am Umsatz, erstmals seit vier Jahren über der Zielmarke von zehn Prozent. Das erklärte Ziel von Daimler ist es, die Rivalen Audi und BMW auszustechen. Die beiden legen ihre Zahlen erst noch vor. Analysten rechnen bislang mit geringeren Margen. "Jetzt geht es darum, dieses Niveau nachhaltig zu sichern", sagte Zetsche.

Sparprogramm zeigt Wirkung

Grund für Daimlers Gewinnentwicklung ist das Absatzplus und ein Sparprogramm, das in diesem Jahr seine volle Wirkung entfaltet. Allein im zweiten Jahresviertel verkaufte Daimler gut eine halbe Million Autos. Der Hersteller will seinen Absatzrekord von 2014 einstellen. Neue Modelle haben in den vergangenen Monaten geholfen. Dabei geht Daimler für das laufenden Jahr inzwischen von einer schwächeren Autokonjunktur aus. Für den Gesamtmarkt erwarten die Stuttgarter nur noch ein Plus für den weltweiten Pkw-Markt von zwei Prozent aus - bislang waren es drei Prozent.

China werde aber trotz des jüngsten Einbruchs an den Börsen nochmals deutlich zulegen. "Auch in China hat Mercedes-Benz allen Grund zur Zuversicht", sagte Zetsche. Alle Prognosen gingen nach wie vor von Wachstum aus, wenn auch mit einer gewissen Abschwächung. Er sehe die Gefahr von Überkapazitäten unter normalen Entwicklungen deshalb nicht.

Zuwächse in China

Daimler hatte im Gegensatz zu seiner Konkurrenz in China im ersten Halbjahr mit über 165.000 Einheiten fast 22 Prozent mehr Autos verkauft - reicht aber in absoluten noch nicht an die Rivalen Audi und BMW heran. Man habe in der Vergangenheit das Potenzial nicht ausgeschöpft, begründete Zetsche den Zuwachs. "Das gilt so für die Wettbewerber nicht." Zuletzt investierten die Stuttgarter verstärkt in ihr Händlernetz und fertigen inzwischen knapp zwei Drittel der Autos vor Ort.

Vertriebsvorstand Ola Källenius hatte zuvor dem Magazin "Börse Online" gesagt: Mittel- bis langfristig bleibe Daimler trotz des jüngsten "sehr zuversichtlich für die Absatzchancen in China". Der Optimismus für den chinesischen Markt werde sich "in der Produktion niederschlagen, über eine Erhöhung der Stückzahlen und die Lokalisierung weiterer Baureihen, etwa in der Kompaktklasse."

Daimlers Erlöse stiegen dank der starken Autoverkäufe im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahr um 19 Prozent auf 37,5 Milliarden Euro. Unterm Strich verdienteDaimler mit 2,4 Milliarden Euro etwa acht Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) kletterte um 20 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro.

Auch Lkw-Geschäft floriert

Auch im Lkw-Geschäft, das etwa 17 Prozent seiner Umsätze ausmacht, konnte Daimler seine Profitabilität gegenüber dem Vorjahr steigern. Vor allem in den USA und Europa lief das Geschäft gut. Für den Heimatkontinent rechnet der Autohersteller für den Gesamtmarkt inzwischen mit einem deutlicheren Plus als bislang. Experten wie der DZ-Bank Michael Punzet lobten die Zahlen und den Ausblick. Punzet bestätigte seine Kauf-Empfehlung und das Kursziel für die Aktie mit 90 Euro. Der Aktienkurs des Dax-Schwergewichtslegte in den ersten Handelsminuten rund 2,4 Prozent auf 86,30 Euro zu. Der Autobauer ist damit an der Börse knapp 94 Milliarden Euro wert. (dpa)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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