Die Coronakrise hat auch beim Auto- und Lkw-Bauer Daimler zu hohen Absatzverlusten geführt. Für den Rest des Jahres zeigt man sich aber zuversichtlicher.
„Knapp 870.000 Autos der Marke Mercedes-Benz haben wir seit Jahresbeginn abgesetzt“, sagte Daimler-Vorstandschef Ola Källenius am Mittwoch auf der Hauptversammlung des Dax-Konzerns laut Redetext.
„Das sind fast 19 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.“ Im zweiten Quartal habe das Unternehmen jedoch bereits wieder etwas Boden gutgemacht. Im Juni lagen die Pkw-Auslieferungen an die Endkunden laut Källenius wieder leicht über dem Vorjahresniveau. Der Zuwachs bei den globalen Auslieferungen beläuft sich auf 0,6 Prozent.
Bestes zweite Quartal in China
Im wichtigsten Einzelmarkt China habe Mercedes-Benz beim Absatz das bisher beste zweite Quartal erzielt. „Wir sind vorsichtig optimistisch, dass andere Märkte an diese Entwicklung Schritt für Schritt anknüpfen“, sagte Källenius. In China hatte die Corona-Pandemie das Wirtschaftsleben zuerst lahmgelegt, bevor sie auf Europa und Nordamerika übergriff. China fuhr die Wirtschaft als erstes wieder hoch, in Europa und Nordamerika ging es später wieder los. „Nahezu alle unsere Händler weltweit haben wieder geöffnet“, sagte Källenius.
Wie aus der Absatzmeldung des Unternehmens hervorgeht, wurden in Deutschland im ersten Halbjahr 106.167 Fahrzeuge abgesetzt, ein Rückgang von rund 28 Prozent. Im zweiten Quartal büßte man mit 41.835 Fahrzeugen 45,5 Prozent ein. Im Einzelmarkt USA konnte Mercedes in den ersten sechs Monaten des Jahres 127.207 Fahrzeuge ausliefern, ein Minus von 13,7 Prozent. Besonders starke Einbrüche verzeichnet die Kleinwagenmarke Smart: sie setzte im ersten Halbjahr gerade einmal 10.101 Fahrzeuge ab, ein Minus von über 83 Prozent.
Dämpfer im Lkw-Geschäft
Im für Daimler ebenfalls sehr wichtigen und konjunktursensiblen Lkw-Geschäft hat der Konzern im ersten Halbjahr einen noch deutlich herberen Dämpfer als bei Pkw einstecken müssen. Mit rund 150.000 Lkw hat Daimler 38 Prozent weniger Fahrzeuge abgesetzt als ein Jahr zuvor, wie Källenius sagte.
Dafür sei allerdings neben Covid-19 auch ein ohnehin schwächeres Marktumfeld verantwortlich, insbesondere in Europa und Nordamerika. „Die Entwicklung der Auftragseingänge war in den letzten Wochen aber in fast all unseren Kernmärkten wieder positiv“, sagte Källenius. (AG/dpa)