Daimler will bei Abgasüberprüfung kooperieren

Abgasuntersuchungen in den USA

Daimler will bei Abgasüberprüfung kooperieren
Dieter Zetsche vermeldet starke Quartalszahlen. © dpa

Nach der Einigung mit Volkswagen hat die US-Justiz auch Untersuchungen gegen den Daimler-Konzern eingeleitet. Demnach soll das Zustandekommen der offiziellen Abgas-Werte in den Vereinigten Staaten überprüft werden. Der Stuttgarter Autobauer will kooperieren.

Der Autobauer Daimler will nach der Aufforderung des US-Justizministeriums zu einer internen Überprüfung für Abgaswerte externe Anwälte im Unternehmen ermitteln lassen. «Wir werden eine Anwaltskanzlei haben, aber es muss noch entschieden werden, wer das ist», sagte Finanzchef Bodo Uebber am Freitag bei einer Telefonkonferenz zu den Quartalszahlen. Bei Volkswagen ermitteln seit Bekanntwerden der Abgas-Manipulationen Anwälte der US-Kanzlei Jones Day. Sie durchforsten interne Daten und verhören Mitarbeiter.

Daimler hatte in der Nacht zum Freitag in einer Pflichtmitteilung an die Finanzwelt mitgeteilt, das US-Justizministerium habe das Unternehmen aufgefordert, das Zustandekommen der offiziellen Abgas-Werte in den Vereinigten Staaten intern und unter Einbeziehung der US-Aufseher unter die Lupe zu nehmen.

Interne Untersuchungen

Die Überprüfung folgt auf Sammelklagen von US-Autobesitzern, die dem Hersteller illegal überhöhte Emissionswerte vorwerfen. Daimler hat die Anschuldigungen bislang stets entschieden zurückgewiesen.
«Selbstverständlich kooperieren wir vollumfänglich mit den Behörden», sagte Uebber. Daimler führe auf Aufforderung des US-Justizministeriums interne Untersuchungen durch.

«Weitere Informationen kann ich nicht geben.» Die Erfahrung mit den US-Behörden habe gezeigt, dass eine «konservative Kommunikation» den konstruktiven Dialog mit den Behörden unterstütze. Daimler hatte 2010 nach einer Schmiergeld-Affäre einen Vergleich mit dem Justizministerium und der US-Börsenaufsicht SEC geschlossen. (dpa)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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