Dacia Lodgy: Familien-Van zum Kleinstwagenpreis

Van für fünf oder sieben Personen

Dacia Lodgy: Familien-Van zum Kleinstwagenpreis
Dacia schickte den Lodgy 2012 an den Start © AG/Flehmer

Mit dem Lodgy stieß Dacia ins Segment der Kompakt-Vans vor. Der Fünf- oder Siebensitzer konnte dabei nicht nur über den Preis gewinnen, sondern setzte die technischen Erweiterungen der Marke fort.

Sieben Jahre nach dem Start mit dem Logan stieß Dacia mit dem Lodgy ins Segment der Kompakt-Vans vor. Die Namensverwandtschaft zur Lodge war dabei bewusst gewählt, besaß der 4,50 Meter lange Familientransporter doch äußerst viel Raum, ohne dabei zur Lounge aufgewertet zu werden.

Denn der Innenraum war in der Tradition zu Logan, Sandero oder Duster eher karg ausgelegt, auch wenn die Wertigkeit der Materialien bereits im Vergleich zu den Anfängen deutlich zugelegt hatte.

Unerreichbar viel Platz im Dacia Lodgy

Für günstige 430 Euro Aufpreis konnte sogar ein Mediasystem mit Monitor platziert werden. Dabei gab sich Dacia als Vorreiter, auch wenn der Anstoß aus Frankreich kam: So verzichtete man auf das gängige CD-Fach und setzte ganz auf USB-Sticks. "Unsere Kunden sind moderne Familien, die mit der Technik gehen", lautete 2012 das Motto, das fünf Jahre später an Selbstverständlichkeit gewonnen hat.

Auf 2,81 Metern fanden bis zu sieben Personen bequem Platz. Wurde der Lodgy als Fünfsitzer geordert, standen als Kofferraumvolumen von vornherein äußerst großzügige und ansonsten unerreichbare 827 Liter zur Verfügung, die auf 2617 Liter ausgedehnt werden konnten. Trotz oder auch aufgrund des großen Raumes war die Übersicht gegeben, sodass auf die 200 Euro teure Einparkhilfe verzichtet werden konnte.

Viel Sicherheit trotz nur drei Sternen

Dacia schickte den Lodgy 2012 an den Start
Über 800 Liter Gepäckraumvolumen stehen zur Verfügung AG/Flehmer

Der im marokkanischen Dacia-Werk in Tanger produzierte Lodgy basiert dabei auf der B-Plattform der Renault-Nissan-Allianz, auf der auch der Logan MCV fußt. Ein Zeichen der neuen Wertigkeit setzte der Lodgy beim Thema Sicherheit, auch wenn der EuroNCAP-Crashtest nur drei Sterne für den 1,2 Tonner vorsah.

Die Entscheider in der Pariser Zentrale hatten ESP für den Lodgy nicht europaweit als serienmäßig vorgesehene, weshalb es zur Abwertung kam. In Deutschland wurde jeder Lodgy mit dem Schleuderschutz ausgestattet, sodass der Lodgy anhand der damaligen Testkriterien die Höchstwertung von fünf Sternen um gerade Mal einen Punkt verpasste. Angst vor der fehlenden Sicherheit müssen seit 2014 auch die Fahrer im Rest von Europa nicht fürchten, da ESP seit drei Jahren bei jedem Van an Bord ist.

Sparsamere Motoren für den Dacia Lodgy

Dacia schickte den Lodgy 2012 an den Start
Stetig modernisiert Dacia das Cockpit AG/Flehmer

Und auch bei den Motoren tat sich etwas. Waren die in den ersten Modellen verbauten Aggregate der Mutter Renault doch sehr trinkfreudig, kam der Lodgy in den Genuss einer neuen Motorengeneration aus Frankreich, die beim Durst sehr viel zurückhaltender agierte. 6,4 Liter im Stadtalltag für den 109 PS starken dCi 110 eco2 sind ein guter realer Wert für einen 1,3 Tonnen schweren Diesel. Und im Laufe der Jahre und der Effizienzsteigerung der Motoren sanken die Verbrauchswerte weiter.

Und natürlich spielt auch beim Lodgy ebenso wie bei den älteren Geschwistern der Preis eine gewichte Rolle. Bei 9990 Euro fährt der Lodgy ins Rennen. Damit dringt der Kompaktvan preislich in das Segment der Kleinstwagen vor. Und auch bei der teuersten Variante entfernt sich der Lodgy preislich kaum von VW Up und Co. (AG/TF)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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